Sonntag, Dezember 7, 2025

Bürgeranhörung: Fragen-Flut zum Surfpark – ein Kommentar

Anzeige

Werne. „Eine Großforschungsanlage, die aussieht wie ein Surfpark“, hatte es Investor und Projektierer Dr. Michael Detering aus Werne auf den Punkt gebracht, als es in der öffentlichen Bürgeranhörung um das Doppelprojekt SURFWRLD/ SCNCWAVE ging. Das soll Werne nicht nur ein spektakuläres Wassersport- und Freizeitpaket mit Alleinstellungscharakter bringen, sondern – mindestens ebenso wichtig – ein Forschungszentrum für den Wasserbau.

Im Mittelpunkt des Forscherinteresses stehen Küsten- und Hochwasserschutz. Die großen Wellenbecken ermöglichen es des den Wissenschaftlern, komplexe Strömungsverhältnisse in einer Größenordnung zu erforschen, die sich ansonsten kaum simulieren lassen.

- Advertisement -

Nachdem Wernes ehemaliges Zechengelände seit mehr als 40 Jahre unvermittelbar vor sich hin dämmerte, sollen hier nun ein Wellenreiter-Hotspot der Extraklasse mit Freizeitangeboten Gastronomie, Hotel, Wohnmobilstellplatz und eben besagte Forschungsanlage entstehen.

Als am Donnerstagabend in einer gut strukturierten Veranstaltung, zu der die Stadt Werne eingeladen hatte, die Gutachten zu dem Großprojekt vorgestellt wurden, waren die Stuhlreihen und die Balustrade im Kolpingsaal mit Interessierten schnell besetzt, die den Erkenntnissen der Gutachter zu Verkehrsentwicklung, Lärmemissionen, Umwelt- und Artenschutz folgten.

Die negativen Auswirkungen des Großvorhabens bleiben laut Einschätzung der Gutachter demnach im Großen und Ganzen überschaubar. Dort wo Belastungen entstünden, müsse man mit kompensierenden Maßnahmen nachsteuern, lautete die Einschätzung der Experten.

Vom Publikum wurden die Ausführungen anschließend mit einer Flut von Fragen und Anmerkungen quittiert. Kontrovers und kritisch brachten sich jene ein, die Schäden für Tier- und Pflanzenwelt, Klima und Umwelt befürchten. Andere wiesen eindringlich auf die Chancen und den Mehrwert des Großprojektes für die Stadt Werne hin. Gemessen am zustimmenden Applaus für deren Argumente, war dieser Teil des Publikums eindeutig der größere.

Überhaupt seien die Planungen nach diesem ersten Aufschlag der Bürgerbeteiligung noch längst nicht in Stein gemeißelt, versicherten Bürgermeister und Investor, dass sie für Einwendungen, Kritik oder auch Anregungen offen seien. Daran werden sich Stadtspitze, Politik und  Investor am Ende messen lassen müssen. Denn ja, ein Projekt dieser Dimension muss sein Versprechen auf Gelingen zwingend einlösen.

Was noch auffiel an diesem Abend, war die gespannte und konzentrierte Stimmung, in der bis auf wenige Ausnahmen sachlich und fair diskutiert wurde. Das ist heutzutage nicht immer selbstverständlich. Respekt. Das fand ich richtig gut.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

„Nicht zu entschuldigen“: Kein guter Abend für LippeBaskets in Münster

Werne. Ein wichtiges Spiel im Abstiegskampf haben die LippeBaskets Werne aufgrund einer extrem schwachen ersten Halbzeit hergeschenkt. Gegen den Tabellennachbarn UBC Münster II kassierten...

VdK-Fahrt zur Peters Schokowelt: „Süße Träume werden wahr“

Werne. Am Samstag vor dem 1. Advent führte die diesjährige Jahresabschlussfahrt des Sozialverband VdK Ortsverband Werne, mit 55 Mitgliedern, nach Lippstadt. Auf dem Weg dorthin,...

Kunstverein präsentiert: „Licht und Schatten – Das Dunkle in der Kunst“

Werne. „Licht und Schatten – Das Dunkle in der Kunst“– lautet der Titel der letzten Ausstellung des Kunstvereins Werne, die somit dem Jahresmotto „Licht...

Start mit Baumkuchen: Weihnachtsmarkt bietet viel Programm bis 14. Dezember

Werne. Eine Woche lang ist der Kirchplatz beim Aufbau weihnachtlich aufgehübscht worden - jetzt ist der Weihnachtsmarkt in Werne offiziell gestartet. Bis zum 14....