Werne. „Dein+Mein=Demokratie“ hieß das Gruppenangebot für junge Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund im Jahr 2025, das im Mai gestartet wurde. Gefördert wird es im Rahmen des Kinder- und Jugendförderplan NRW vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes (MKJFGFI).
Dabei baue es auf den Strukturen und den Erfolgen des Vorgängerprojekts „Gemeinsam MehrWert in Werne“ auf, informiert dazu Jens Viandante, Jugendpfleger der Stadt Werne und Hauptverantwortlicher des Projekts, in einer Mitteilung. Damals wie heute stehe der Wertedialog und die Demokratiebildung im Fokus.
Gelungene Kooperation als Erfolgsfaktor
Den Schlüssel zum Erfolg dieses Projekts sieht der Jugendpfleger demnach in der effektiven Zusammenarbeit zwischen der Marga-Spiegelschule, dem Heilpädagogischen Kinderheim Hamm als Jugendhilfeträger und dem Jugendamt der Stadt Werne: „Dieses Projekt funktioniert so gut, weil es ein gelebtes Beispiel für gelingende Jugendförderung ist. Kaum ein anderes Projekt zeigt eine so reibungslose und enge Verzahnung zwischen Schule, Jugendhilfe und Jugendamt. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die Jugendlichen stabil und verlässlich in ihrer Entwicklung und politischen Meinungsbildung zu begleiten.“
Demokratie erlernen und erleben
Die Hauptzielgruppe des Projekts seien junge Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung, die größtenteils die Marga-Spiegelschule besuchen. Generell sei es aber ausdrücklich gewünscht, dass alle interessierten Schüler/innen teilnehmen. So könne man einen breiten und inklusiven Austausch fördern, erläuterte Viandante.
Die wöchentlichen Treffen finden dienstags und freitags im Jugendzentrum statt und werden von Florian Pees (Heilpädagogisches Kinderheim in Hamm) und einer studentischen Hilfskraft durchgeführt. Hier sprechen die Teilnehmenden über Demokratie, eigene Rollenbilder und gesellschaftliche Erwartungen.
Das Projekt vermittle die Formen demokratischen Handelns und Denkens vor allem durch praktische Übungen, so der Jugendpfleger. Beim Angebot „Gemeinsame Gestaltung“ tauschen die Jugendlichen Interessen aus, kochen zusammen und planen Freizeitaktivitäten. Unter „Haushaltsplanungen“ wird auch der Umgang mit Kosten eingeübt. „Für Aktivitäten sind Sachkosten eingeplant, die bewusst begrenzt sind. Findet ein teurer Ausflug in eine andere Kommune statt, muss an anderer Stelle gespart werden. Die Jugendlichen müssen Kompromisse finden und die Gelder für alle zufriedenstellend einteilen“, heißt es weiter.
Präsentation der Ergebnisse und Zukunftspläne
In einer Ergebnispräsentation am Freitag, 12. Dezember 2025, um 12.30 Uhr können sich Interessierte im 2. OG des Jugendamtes (Bahnhofstraße 8) informieren. Dann werden die beteiligten Jugendlichen ihre Erkenntnisse und Projekterfolge vorstellen. Im Nachgang bleibt die Präsentation im Flur und kann jederzeit zu den Öffnungszeiten des Jugendamtes betrachtet werden.
Für das kommende Jahr habe man bereits ein neuer Förderantrag gestellt, berichtet Viandante. Werde dieser bewilligt, sollen die Jugendlichen noch tiefere Einblicke in kommunale sowie landes- und bundespolitische Strukturen erhalten, dies in Kooperation mit lokalen Politiker/innen und Politikern. Auch wenn ein Großteil der Zielgruppe noch nicht wahlberechtigt sei, gebe es viele Möglichkeiten, sich mitzuteilen und politisch aktiv zu beteiligen, heißt es.






















