Werne. Anders als im Förderbescheid von der Stadt Werne ausgeschrieben, sollen die bewilligten Mittel aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ nun doch nicht zuerst in die Sanierung die Turnhalle an der Stockumer Straße (Wiehagenschule) fließen. Stattdessen wird die Turnhalle an der Horster Straße vorgezogen. Das kommt einer Rolle rückwärts gleich, hängt aber mit der Einrichtung einer fünften Eingangsklasse der Wiehagenschule zusammen.
Denn auch in den folgenden Jahren werde die Grundschule stabil fünfzügig sein, hatte die Verwaltung zuletzt im Fachausschuss zur Entwicklung der Schülerzahlen mitgeteilt. Das musste überraschen, wurde der vierzügig ausgelegte Schulneubau doch erst im Herbst 2019 bezogen. Doch schon im Vorfeld der Planungen seien verschiedene Erweiterungsvarianten umfassend beraten worden, heißt es in der Vorlage.
Rund 1,1 Millionen Euro hatte die zuständige Ministerin Ina Scharrenbach (CDU) kurz vor dem Jahreswechsel ihren Parteikollegen in der Lippestad zugesichert. In der Beschlussvorlage für den Kommunalbetrieb Werne (KBW) heißt es nun, dass die Verwaltung eine Abstimmung mit dem Fördergeldgeber herbeiführen solle, damit die in Aussicht stehenden Gelder für die Sanierung der Halle an der Horster Straße verwendet werden dürften. „Wir sind nach ersten Gesprächen sehr optimistisch, dass ein Tausch möglich ist“, sagte KBW-Leiter Frank Adamietz auf Nachfrage von WERNEplus.
Der fünfte Eingangsklasse an der Wiehagenschule soll in den bisherigen Fachräumen (Mehrzweck, Kunst, Musik, Literatur) im ersten und zweiten Obergeschoss Platz finden. Diese werden nach und nach ab dem Schuljahr 2022/23 zu Unterrichtsräumen umgenutzt.
Mittel- bis langfristig sieht die Situation aber einen separaten Neubau vor. Denn der bisherige OGS-Trakt könnten zukünftig in Unterrichtsräume umfunktioniert werden, für die Bedarfe der Offenen Ganztagsschule müsse dann neu gebaut werden, geht aus der Verwaltungsvorlage vor.
Und da kommt wieder die Bestandsturnhalle auf dem Schulhof ins Spiel. Mit deren Sanierung würde langjährig ein großer Flächenanteil gebunden, was dem Wunsch der Schule entgegen stünde, durch Neubaumaßnahmen möglichst keine weitere Hoffläche zu verlieren. „Wir betrachten die Halle als abgängig. Dieser Beschluss ist wichtig, damit wir neu planen können. Und auch die Sportstättenzielplanung erfährt dadurch frischen Wind“, bestätigte Frank Adamietz.
Vor einem Abriss der Turnhalle an der Stockumer Straße müsste aber Ersatz gefunden werden. Mit einem Antrag brachte die SPD den Neubau einer Zweifachturnhalle auf dem Tecklenborg-Gelände, das bekanntlich überplant werden soll, ins Spiel. „Wir loten aber noch weitere Alternativen in der Umgebung aus“, so Adamietz abschließend.
Über den greifbaren Fördertausch bei den Sportstätten darf sich jetzt der TV Werne 03 freuen, dessen Sportgruppen (u.a. Judo, Turnkindergarten) in der Halle an der Horster Straße beheimatet sind, nachdem die Jahnturnhalle bekanntlich einer Wohnbebauung weichen musste.