Mittwoch, November 5, 2025

Eine besondere Freundschaft

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Werne. Was haben diese Schulleiterin und die Schülerin gemeinsam? Die Verbindung zwischen ihnen liegt nicht direkt auf der Hand, doch werden die Parallelen sichtbar, wenn man sich ihre gemeinsame Zeit an der Uhlandschule ansieht sowie die Zeit darüber hinaus.

Im Jahr 2013 trat Johanna Glowacki ihre Grundschulzeit an der Uhlandschule in Werne an. Dieser Lebensabschnitt begann mit vielen Eindrücken und Begegnungen, die ihre Schulzeit zweifelsohne unvergesslich machen.

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Die Schulleiterin Eleonore Neumann organisierte im ersten Jahr ein Schulzirkusevent, den Zirkus „Uhlandini“, der die Schülerinnen und Schüler künstlerische Erfahrungen vor dem Publikum sammeln ließ. Wie der Zufall es wollte, trafen sich beide alsbald heimlich zum Trainieren, um eine artistische Nummer für den Auftritt in jenem Zirkus einzuüben. Der Mut der Schülerin und die leidenschaftliche Sportlichkeit der Schulleiterin trafen aufeinander. Mit einer weiteren Schülerin probten sie einen Auftritt, der ihren weiteren Weg ebnen sollte.

Über die Zeit verloren sie sich nie aus den Augen, denn schon wenige Jahre später weihten sie den Anbau der Schule mit einer gemeinsamen Rede ein. Im Partnerlook mit schwarzer Kleidung, leuchtend roten Haaren und einer eleganten schwarzen Brille inklusive Kopfschmuckes.

Etwas Unbeschreibliches verbindet sie, wenn sie aufeinandertreffen und es entsteht eine Resonanz und ein Gefühl des Verstanden-Werdens, das bis heute anhält.

Nach den vier ereignisreichen Jahren an der Schule verließ Johanna Glowacki notgedrungen ihre Lehrpersonen sowie einige der Mitschülerinnen und Mitschüler, um auf der weiterführenden Schule Fuß zu fassen. Diese Zeit war schön und lehrreich, doch etwas fehlte.

In der neuen Bibliothek des Schulkomplexes unterhalten sich die beiden und tauschen sich über die Veränderungen innerhalb des Gebäudes und ihre gemeinsame Zeit aus. Foto: Volkmer

Eines Tages setzte sich die Schülerin daher aus einem inneren Gefühl heraus an ihren Schreibtisch und schrieb einen Brief an ihre ehemalige Schulleiterin. Ungeahnter Weise landete der Brief der Schülerin in der Geburtstagspost der Schulleiterin, und es entstand ein Briefwechsel, als hätten sie sich erst vor Kurzem gesehen und ein Austausch über die individuellen Herausforderungen und Freuden begann. Und auch als sie sich wiedersahen, weil die heute 15-Jährige mit Hilfe der Sekretärin eine Rede für ihre Schulleiterin, die bald in den Ruhestand gehen sollte, vorbereitete, war ersichtlich, dass es nicht das letzte Treffen gewesen sein würde.

Einen Monat später, kurz vor dem kommenden Eintritt der Schulleiterin in ihren Ruhestand, trafen sie sich. Eleonore Neumann stellte ihrer ehemaligen Schülerin die baulichen Veränderungen an der Schule vor. Sie verbrachten einen schönen Nachmittag miteinander. Sie versprachen sich an diesem Tage, sich bald noch einmal zu treffen, außerhalb des Schulumfeldes, aufeinander konzentriert und auf die gemeinsame Zeit zurückblickend.

Die Schülerin ist noch heute von dieser Beziehung zu ihrer Schulleiterin überwältigt: So sieht sie sich doch in vielen Punkten in ihr wieder und manchmal, so glaubt sie, verstehen sie sich auch ohne Worte, mit nur einem Blick.

Diese Schülerin, das bin ich. Und ich möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nicht nur schreiben, dass Freundschaft kein Alter kennen muss, sondern auch in Kontexten außerhalb der Schule, der Uni und Arbeit auf freiwilliger Basis bestehen und vertieft werden kann. In emotionaler wie intellektueller Hinsicht. Und zuletzt, dass ich Dir, liebe Leo, für die gemeinsame Zeit danken und dir von tiefstem Herzen einen wohltuenden Ruhestand wünschen möchte.

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