Mittwoch, Juli 30, 2025

Schutzkonzepte für Sim-Jü & Co: Mobile Sperren und Poller bremsen aus

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Werne. Der Werner Veranstaltungskalender ist in jedem Jahr von Februar bis Dezember mit publikumsstarken Ereignissen nur so gespickt: Rosenmontag, Genussfrühling, Entenrennen, Maikirmes, Blumen- und Spargelmarkt, Flohmarkt, Straßenfestival, Sim-Jü-Kirmes und Weihnachtsmarkt.

Für die Sicherheits-, Ordnungs- und Rettungskräfte bedeutet dies einen deutlich gestiegenen Anspruch an deren Planung und Durchführung. Im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion am Mittwoch, 4. Juni 2025, wird ausführlich über wirksame Maßnahmen wie mobile OktaBlock- und Zufahrtssperren informiert (17.30 Uhr, Stadthaus, großer Sitzungssaal EG).

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Speziell nach dem tragischen Geschehen bei der Loveparade 2010 und angesichts zahlreichen Anschläge auf Veranstaltungen wie zuletzt in Magdeburg und München, seien die Anforderungen an die Veranstaltungs- und Besuchersicherheit kontinuierlich verschärft worden. Zufahrtssperren, die temporär einen Durchbruch hemmender Fahrzeugsperren verhindern können, gehörten mittlerweile zu den sicherheitsrelevanten Maßnahmen in Veranstaltungsräumen, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Die Orientierungsrahmen des Landes NRW sowie sämtliche Sicherheitskonzepte verfolgten das Ziel, das Gefährdungspotenzial einzelner Veranstaltungen im Gesamtzusammenhang zu bewerten. Dabei müssten auch allgemeine Bedrohungen wie etwa die Gefahr terroristischer Anschläge einbezogen werden. Diese Gefahren seien nicht direkt auf eine bestimmte Veranstaltung bezogen, sondern allgemeingültig.

Sicherheitskonzepte fortlaufend überprüfen

„Auch wenn Risiken im Zusammenhang mit dem Besuch von Veranstaltungen grundsätzlich nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, zeigt insbesondere der Anschlag vom 20. Dezember 2024 in Magdeburg erneut auf tragische Art, dass vorhandene Sicherheitskonzepte fortlaufend zu evaluieren und gegebenenfalls fortzuschreiben sind“, wird die Kreispolizeibehörde Unna zitiert.

Für die Sim-Jü-Kirmes 2025 wurde in Abstimmung mit Polizei, Freiwilliger Feuerwehr Werne und auf Seiten der Stadt Werne mit der Verkehrsbehörde, den Brandschutztechnikern, dem Baubetriebshof und dem Ordnungsamt ein Zufahrtschutzkonzept erstellt. Bei einer Begehung wurden zur Sim-Jü-Kirmes 17 Zufahrten ausgemacht. Zehn davon könnten vollständig für Fahrzeuge versperrt werden, bei sieben müsse eine Einfahrtmöglichkeit für Rettungskräfte und Polizei sichergestellt werden, wird in der Vorlage erläutert.

OktaBlock- und Zufahrtssperren Armis One

Die Arbeitsgruppe spreche sich sich für den Einsatz der mobilen Fahrzeugsperre OktaBlock TR des Herstellers Hörmann und der mobilen Fahrzeugsperre mit Zufahrtsmöglichkeit Armis One aus. Die OktBlock-Sperre hat eine achteckige Grundplatte mit gezackten Rand. Der 450 Kilogramm schwere Poller kippe bei einem Überfahren nach vorn, grabe sich in den Boden und bringe das Fahrzeug schnell zum Stillstand. Die einfache aber wirksame Konstruktion komme ohne Bodenverankerung aus und könne über eine Öse am Pollerkopf leicht positioniert werden. Für eine wirksamen Schutz zu Sim-Jü seien 37 OktaBlöcke erforderlich, lautet die Einschätzung.

Die mobile Zufahrtssperre Armis One erlaube zudem eine Zufahrtsmöglichkeit und sei ebenfalls eine zertifizierte Absperrtechnik, einfach in der Handhabung, komme ohne Bodenverankerung oder Bauarbeiten aus und sei flexibel an verschiedenen Orten nutzbar. Für die Sim-Jü-Kirmes werden 14 Elemente (sieben Standorte je zwei Elemente) benötigt.

Auch diese mobile Zufahrtssperre werde per Kran oder Stapler platziert und könne ohne technisches Spezialwissen innerhalb weniger Minuten auf- und abgebaut werden. Der Sperrhebel sei gegen Manipulation gesichert, könne aber im Bedarfsfall innerhalb Sekunden abgesenkt werden, um so die Einfahrtmöglichkeit von Rettungskräften und der Polizei sicherzustellen.

Mit Blick auf Sim-Jü 2026 sei das Ordnungsamt mit den anderen Kreis-Kommunen im Gespräch um per interkommunaler Zusammenarbeit Lösungen wie Leihe oder Austausch auszuloten.

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