Werne. Ohne Parteibuch, aber mit der erforderlichen Anzahl von mindestens 220 Unterstützer-Unterschriften im Rücken reiht sich Volker Abdinghoff bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 in die Riege der Bürgermeisterkandidaten ein.
Politisch verortet sich der 58-Jährige aus Werne im roten und grünen Parteienspektrum, wie er im Gespräch mit WERNEplus berichtete. Er gehe „frei und offen“ in den Wahlkampf und sehe sich „nah am Bürger“.
Erfahrungen in der Lokalpolitik hat er bereits gesammelt – damals als CDU-Mitglied. Als Nachrücker gehörte er ab 2013 für zwei Jahre in der christdemokratischen Fraktion dem Werner Stadtrat an. Weil sich seine politischen Ansichten dann aber in eine andere Richtung entwickelt hätten, sei er aus der CDU ausgetreten, schilderte er.
Seinen beruflichen Werdegang startete Volker Abdinghoff zunächst mit der Ausbildung zum Bergmechaniker, war Untertage tätig und schulte später zum Schornsteinfeger um. Nach zweijähriger Ausbildung und Erwerb des Meisterbriefs war er unter anderem in Werne und Stockum über etwa zehn Jahre aktiv. 2009 folgte der Wechsel zu einem Entsorgungsunternehmen und 2016 der Schritt in die Selbstständigkeit als Energieberater.
Folglich zählen Themen wie die Umsetzung und Förderung von Erneuerbaren Energien im privaten wie gewerblichen Bereich zu den Schwerpunkten seines Wahlprogramms. Schon früh sei er zu der Überzeugung gekommen, dass Gebäude anders beheizt werden müssten. Stattdessen setzt er auf die Nutzung von Erneuerbaren Energien wie den Ausbau von Windenergie und Flächen-Photovoltaik. Bei allem müsse man die Bürger mitnehmen, betonte er im Gespräch. „Ohne Bürger geht es nicht, aber es geht fossilfrei.“
Themen mit Priorität: Mobilität, Schulen und Kitas, Inklusion
Priorisiert hat Volker Abdinghoff in seinem mit knapp 40 Punkten bestückten Wahlprogramm weitere Bereiche des Klimaschutzes beziehungsweise der Klimaanpassung. Dazu zählt das Thema Mobilität – Stichwort „autofreie Innenstadt“. Von dezentral angelegten Parkplätzen aus solle ein Shuttle-Service die Insassen der Autos in die autofreie Innenstadt bringen, umreißt der Kandidat um den Chefsessel im Stadthaus ein ehrgeiziges Mobilitätsziel. Ausnahmen sollen für Elektroautos, Elektrozweiräder, Rollatoren sowie Zulieferer und Handwerk gelten, Ladeinfrastruktur geschaffen werden.
Oben auf der Themenskala steht für ihn auch die Bildung. Schulen und Kindertagesstätten sollen digitalisiert werden, heißt es. Inklusion in Schulen und Kindergärten sei ein „Muss“. Mehr Ansprechpartner in den Schulen für die Probleme von Kindern und Lehrkräften werden ebenso gefordert wie eine psychologische Betreuung, wenn gewünscht.
Attraktive Innenstadt und deutlich mehr Grün
Im Sinne einer attraktiven und lebenswerten Innenstadt ohne Autoverkehr nimmt Abdinghoff ferner deren Ausstattung mit deutlich mehr Grün, sommerlichem Wärmeschutz (Trinkbrunnen/ Kühloasen) und lebenswerten Begegnungsplätzen für Familien und Jedermann in den Blick. Auch eine barrierefreie Gestaltung der Innenstadt sei anzustreben.
Die Minderung des Leerstands in der Innenstadt um mindestens 50 Prozent findet sich im Wahlprogramm ebenso wie eine ansehnliche Gestaltung der Horne und ein Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Zudem solle geprüft werden, wie sich eine Seecafé am Gradierwerk realisieren lasse.
Im Zuge einer Konsolidierung des städtischen Haushalts sollen die Hebesätze überprüft werden. Steuererleichterungen für große wie kleine Unternehmen, ein Runder Tisch für Handwerksbetriebe und die eine Begünstigung von Existenzgründern und Kleinunternehmern umgesetzt werden, beabsichtigt der Kandidat im Falle seiner Wahl.