Sonntag, November 2, 2025

Kolpingsfamilie: Gegen Einsamkeit besonders in Corona-Zeiten

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Werne. Viele Bürger fühlen sich einsam und haben keinen Mut, Kontakte aufzunehmen oder alleine irgendwo hinzugehen. So lautet die These von Heinz Polmann, Mitglied der Kolpingsfamilie Werne an der Lippe. Das Leitungsteam hatte ihn im Februar 2020 zu einer Vorstandssitzung eingeladen. „Einsamkeit fördert Demenz, Depressionen, Enttäuschung und Neid auf andere“, so Polmann weiter. Um dem entgegen zu wirken, schlug er Briefe an alle Mitglieder vor, mit der Aufforderung, dass sich diejenigen melden mögen, die gerne einmal angerufen oder besucht werden wollten — aber auch diejenigen, die einsame Mitglieder besuchen oder kontaktieren möchten. Das Leitungsteam versprach, dieses Thema aufzugreifen und Ideen hierzu zu entwickeln.

Mitte März erreichte die Corona-Pandemie mit aller Wucht auch Werne. Aufgrund des Lockdowns sagte die Kolpingsfamilie alle Veranstaltungen im ersten Halbjahr ab, das Programm für das zweite ging erst gar nicht in Druck. Die Enttäuschung war bei den Mitgliedern natürlich sehr groß.

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Benno Jäger, stellvertretender Vorsitzender der Kolpingsfamilie Werne an der Lippe, hatte nur einen Gedanken: „Wie können wir den Kontakt zu unseren Mitgliedern aufrechterhalten?“ In der Satzung sei explizit die „Förderung der Altenhilfe“ als Vereinszweck genannt. Mit den Corona-Einschränkungen erlangte dieses Thema allgemeine Aktualität.

Daraus entstand die Idee, ein Sozialteam zu etablieren, dessen Mitglieder telefonisch als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Spontan erklärten sich die Ehrenamtler Elisabeth Schwert, Josef Meinke, Heinz Polmann, Cäcilia und Heinz Abdinghoff, Maria und Josef Gärtner sowie Benno Jäger bereit, diesen Dienst wechselweise an allen Tagen der Woche zu übernehmen. Wer sich also allein fühlte und einen Gesprächspartner suchte, um über seine Sorgen und Nöte im Zusammenhang mit der Pandemie zu sprechen oder einfach nur ein nettes Gespräch führen wollte, konnte einen der genannten Ansprechpartner anrufen. Auch über E-Mail war eine Kontaktaufnahme möglich.

Die Ansprechpartner für ihre Kolpingschwestern und -brüder stellten fest, dass die Resonanz geringer ausfiel als gedacht. Jedoch erfuhr man, dass dieses Angebot einer telefonischen Kontaktaufnahme auf viel Lob stieß und die Idee als geeignet angesehen wurde, einer Vereinsamung im Alter, ganz besonders aber in Zeiten der Corona-Pandemie, entgegen zu wirken. „Der Virus und die daraus resultierenden Regeln werden uns noch eine geraume Zeit begleiten“, weiß Benno Jäger. Da kein besonders umfangreiches Programmangebot erstellt werden kann, hat er einen Newsletter erstellt, der alle Mitglieder quartalsweise über diverse Themen informieren soll – alles unter dem Motto: „Wir halten Kontakt“. Alle Ausgaben sind veröffentlicht unter www.kolping-werne.de. Der letzte Newsletter wurde in der Woche vor dem Weihnachtsfest verteilt.

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