Werne. Die jüngst veröffentlichten Ergebnisse des bundesweiten ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 zeichnen aus Sicht des Werner Bürgermeisterkandidaten Lars Hübchen (SPD) ein ernüchterndes Bild. Werne lande mit einer Gesamtnote von 3,96 auf Platz 220 von 447 Städten in der Kategorie 20.000 bis 50.000 Einwohner, schildert er in einer Medienmitteilung.
Das Ergebnis zeige deutlich: „Werne muss beim Radverkehr deutlich besser werden. Unsere Stadt ist eigentlich ideal für den Radverkehr – kurze Wege, flaches Gelände, viele Menschen, die gerne Rad fahren würden. Aber zu oft fehlt es an Sicherheit, Komfort und guter Infrastruktur“, so Hübchen.
Besonders schlecht schneide Werne in den Bereichen Zustand und Breite der Radwege sowie beim Winterdienst ab – auch das Sicherheitsempfinden sei kritisch bewertet worden. „Wir brauchen sichere, komfortable und gut gepflegte Radwege, wenn wir den Umweltverbund wirklich stärken wollen“, formuliert er einen Handlungsauftrag an die Stadtpolitik.
Dass es bei der Instandhaltung hapere, sei kein Geheimnis, weil die hierfür vorgesehenen Haushaltsmittel deutlich zu niedrig angesetzt seien. SPD, Grüne und UWW hätten deshalb bereits im Rahmen der Haushaltsberatungen 2025 einen gemeinsamen Antrag eingebracht, in dem die Instandhaltungsmittel symbolisch auf 50.000 Euro verdoppelt wurden. „Uns war dabei klar, dass auch das noch nicht ausreicht“, schreibt Lars Hübchen.
Die Handlungsbedarfe, die man im Klimaschutz- und Mobilitätskonzept systematisch erfasst habe, müssten in den nächsten Jahren sukzessive abgearbeitet werden. Dafür brauche es zusätzliche Mittel. Das sei angesichts der schwierigen Haushaltssituation der Stadt eine Herausforderung, man müsse nun aber endlich „ins Tun“ kommen.
Verzögerungen bremsen Radwege-Ausbau aus
Nicht auf allen Radwegen könne die Stadt Werne allerdings direkt eingreifen, denn viele Straßen lägen in der Zuständigkeit von Bund, Land oder Kreis. „Umso wichtiger ist es, dass die Planungen abgestimmt und gemeinsam vorangetrieben werden“, betont Hübchen. Ein Beispiel dafür sei der geplante Ausbau der Kreisstraßen K8 und K19 (Penningrode, Ovelgönne, Selmer Landstraße). Obwohl die Politik in Werne bereits im Oktober 2024 grünes Licht gegeben habe, verzögere sich laut Berichten die Umsetzung.
Der Kreis Unna wolle die Maßnahmen umsetzen, die Stadt Werne beteilige sich mit einer Umgestaltung von Fußgänger- und Radwegen, doch rechtliche Fragestellungen auf Seiten der Stadt hätten die Planungen jüngst ausgebremst. Eine Vergabe sei laut Kreis frühestens Ende dieses Jahres zu erwarten, informiert der Kandidat für das Bürgermeisteramt.
„Die Verzögerungen beim Ausbau der Radwege stehen exemplarisch für die Herausforderungen, die wir in Werne beim Thema Fahrradfreundlichkeit haben. Wenn Radwege in keinem guten Zustand sind und dringend benötigte Verbesserungen nur langsam vorankommen, spiegelt sich das auch in der Bewertung durch die Bürgerinnen und Bürger wider“, erklärt er und fordert mehr Tempo bei der Radweg-Erneuerung sowie eine klares Bekenntnis zur Radinfrastruktur und deren Umsetzung.