Werne. Brandschutz, Elektroinstallation, Heizungsanlage und so weiter – der Sanierungsbedarf am über 50 Jahre alten Anne-Frank-Gymnasium ist bekanntlich hoch. Im gemeinsamen Ausschuss von Schule und Sport sowie des Kommunalbetriebs Werne (KBW) legte die Verwaltung am vergangenen Dienstag (01.07.2025) erstmals eine Kostenschätzung auf den Tisch – und die hatte es in sich.
Gut vorbereitet waren die politischen Fraktionen auf die Zahlen, so fielen die Reaktionen angesichts eines geschätzten Investitionsvolumen von 23,9 bis 39,3 Millionen Euro überraschend gefasst aus. „Starker Tobak“ (Lars Hübchen) oder „harte Kost“ (Marita Funhoff) waren die Kommentare der jeweiligen Ausschussvorsitzenden nach der Präsentation, die KBW-Leiter Dr. Tobias Gehrke und Arnd Baumann (Gebäudemanagement) mit „Fleisch am Knochen“ vorstellten.

Die Kostenschätzung im Überblick (Quelle: Präsentation KBW):
Abschnittsweise Sanierung im laufenden Betrieb
Container (Kauf): 1,7 Mio. €
Sanierung und Raumbedarfsdeckung: 19,4 Mio. €
Risikokosten: 2,8 Mio. €
Gesamt: 23,9 Mio. €
Sanierung in einem Zug
Container (Miete): 5,5 Mio. €
Sanierung und Raumbedarfsdeckung: 17,8 Mio. €
Risikokosten: 1,0 Mio. €
Gesamt: 24,3 Mio. €
Neubau / Ersatzbau
Abbruch: 1,3 Mio. €
Sonderabschreibung (Bestand): 4,5 Mio. €
Neubau: 33,5 Mio. €
Gesamt: 39,3 Mio. €

Als Ziele deklarierten die Verwaltungsmitarbeiter u.a. Barrierefreiheit, die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs, die energetische Optimierung oder die wirtschaftliche Umsetzung. Nicht überraschend wohnte auch Kämmerer Marco Schulze-Beckinghausen der Sitzung bei. „Wir werden alle Zahlen dezidiert aufbereiten, um die Tragweite für den städtischen Haushalt bewerten zu können“, sagte der Finanzchef, der den Blick auch auf Abschreibungen und mögliche Fördertöpfe richten wird.
„Eine gute Lösung für die Schülerinnen und Schüler (aktuell 763, Anm. d. Red.) muss her, annehmbar für Lehrkräfte und Eltern“, fasste Dr. Eberhard Stroben (Bündnis 90/Die Grünen) zusammen.
Beschlussreif waren die Pläne indes noch nicht, die Prüfung der unterschiedlichen Sanierungsvarianten steht jetzt bevor. Eine Entscheidung soll auch nach einer Bewertung der finanziellen Auswirkungen auf die Stadt Werne im September fallen, vorangehen wird eine Workshop-Runde, um auch das Raumkonzept exakt mit der Schulleitung abzustimmen.
Weiterführende Planungen sind dann von Mitte 2025 bis 2027 terminiert, ehe der Umsetzungbeginn in 2027/2028 liegt.