Werne/Herbern. Der „Mauerweglauf“ ist nicht ein normaler Wettkampflauf, er ist ein politischer und kultureller Lauf gegen das Vergessen und für den Zusammenhalt. Berthold Sobbe aus Werne nahm die Herausforderung an.
Ein Lauf auf den Spuren deutscher Geschichte, denn gelaufen wird entlang der früheren Grenze, 100 Meilen rund um das westliche Berlin, wo früher eine Mauer, ein Grenzposten, ein Patrouillenweg entlang der ehemaligen Sperranlagen war.
Ein sportliches Zeichen der Erinnerung an die Teilung Berlins und ihrer Opfer zwischen 1961 und 1989. Seit 2011 findet der Lauf jährlich immer an dem Wochenende, das auf den 13. August (Mauerbau 13.8.1961) folgt, statt. Immer zum Gedenken eines Menschen, der beim Versuch, Stacheldraht, Beton und Wasser zu überwinden, ums Leben kam.
Samstag morgen um 6 ging Berthold Sobbe, der das Trikot des SV Herbern trägt, mit 578 Einzelläufer an den Start. Weitere Läufer starteten später in 2-, 4- und 10+ Staffeln oder gingen beim 100 Kilometer-Marsch auf die Strecke. Ziel aller Läufer war, die Strecke innerhalb der Frist von 30 Stunden zu erreichen. Sobbes Trainingsziel war es, die Strecke von 100 Meilen (160 Kilometer) innerhalb von 24 Stunden zu schaffen.
Seine schweißreichee Vorbereitung, die gute Lauftaktik, die optimale Versorgung und sein familiäres Begleiterteam verhalfen Berthold Sonne zu einem unvergesslichen Lauf. Der Athlet aus Werne erreichte das Ziel Sonntagmorgen um 4 Uhr glücklich und zufrieden nach 22:05:58 als 101. der Einzelläufer (4. seiner Altersklasse).