Werne. In der letzten Sitzung der laufenden Ratsperiode haben die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (ASPW) am Mittwoch, 10. September 2025, den Haken an zwei wichtige Vorhaben in der Stadt gesetzt, die zum einen mit dem Neubaugebiet am Südring mehr Wohnraum und zum anderen mit der Erweiterung der Unternehmensgruppe RCS am Ronnenheideweg neue Arbeitsplätze bringen werden.
Jeweils einstimmig wurde für das Wohnquartier am Südring der Flächennutzungsplan geändert und der Bebauungsplan 10C gefasst ebenso wie der Bebauungsplan 22 E Sondergebiet Recycling- und Entsorgungswirtschaft.
Zuvor hatte Artur Reichert (FDP) beantragt, alle zusätzlichen Festsetzungen wie Dach- und Fassadenbegrünungen für das Wohnquartier, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgingen, zu streichen. „Das macht das Bauen teurer, da können wir uns verschlanken“, fand er.
„Wir haben über das Baugebiet gesprochen, jetzt diesen Antrag zu stellen ist sportlich“, hielt Jan Oestermann (SPD) dagegen und sein Fraktionskollege Lars Hübchen ergänzte: „Das ist fehl am Platz, das hat ja auch mit Planungssicherheit zu tun.“ Das könne man am Anfang der Beratungen machen, nicht aber am Ende. So führe es zur Verunsicherung von Investoren, die bereits Geld in die Planungen gesteckt hätten.
Werde der Antrag aufrecht gehalten, müsste man wieder neu in das Verfahren einsteigen, erläuterte Rebecca Sulke-Nettsträter für die Verwaltung über die Konsequenzen. „Wir haben das ausführlich besprochen“, setzte sich auch die Ausschussvorsitzende Uta Leisentritt (CDU) für den Beschluss ein. Einen Neueinstieg ins Verfahren wollte schließlich auch Artur Reichert nicht und zog den Antrag zurück. Egbert Ortmann (CDU) riet gleichwohl dazu, künftig Überregulierung zu vermeiden.
Bebauungsplan-Vorgaben engmaschig prüfen
Die Einhaltung der Bebauungsplan-Festsetzungen müsse engmaschig überprüft werden, mahnte Andreas Drohmann (Bündnis 90/ Die Grünen) ein konsequentes Monitoring nach der Bauphase durch die Verwaltung an. In der Vergangenheit seien oftmals Vorgaben nicht eingehalten worden, argumentierte er. Unterstützung kam von Christoph Dammermann (FDP): „Wir machen uns viel Arbeit, regeln viel und gucken dann nicht mehr hin. Weniger regeln und dann genau hinschauen“, empfahl er. Das bringe auch mehr Akzeptanz.
Im fast fertiggestellten Neubaugebiet im Baaken prüfe man gerade, ob die Festsetzungen des Bebauungsplanes eingehalten werden, antwortete Dezernent Ralf Bülte. Dies sei in der Vergangenheit nicht immer so geschehen. Das habe auch an der Personalausstattung gelegen.
Mit Blick auf den letzten Ausschusstermin im Sitzungskalender würdigte Uta Leisentritt im Namen aller die Arbeit von Gabriele Stolbrink, die die Verwaltung (Abt. Stadtentwicklung/Stadtplanung) in Richtung Ruhestand verlässt. Sie bedankte sich bei Stolbrink, die am Mittwochabend krankheitsbedingt fehlte, für ihre „hervorragende Arbeit über Jahrzehnte“. Rebecca Sulke-Nettsträter folgt Gabriele Stolbrink in der Stadtplanung nach.