Werne. Im September besuchten 20 Schülerinnen und Schüler der Kinderhospiz-AG am Gymnasium St. Christophorus (GSC) zusammen mit den Lehrkräften Liesa Bobbert und Julia Kopper den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) in Lünen.
Vor Ort wurde die Gruppe von Ricarda und Nicole Bunk empfangen. Der Tag startete mit einer Gesprächsrunde, in der Frau Berisa vom Tod ihrer Tochter Melek erzählte. Melek hatte das Down-Syndrom und erkrankte im Alter von acht Jahren an Krebs. In Folge ihres durch die Chemotherapie geschwächten Immunsystems starb sie 2019 an einer Lungenentzündung. Frau Berisa erzählte sehr emotional von der Zeit von der Diagnose bis zum Tod. Sie zeigte aber auch, was für ein fröhliches Mädchen Melek vor ihrer Erkrankung war. Die Schülerinnen und Schüler waren von den Schilderungen sehr angefasst.
Im zweiten Teil des Tages übernahm die Bestatterin und Trauerbegleiterin Jutta Grziwotz-Schäfer und erzählte von ihrer Arbeit. Ihr war es wichtig mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, da „Erwachsene die Themen Sex und Tod“ ansonsten im Gespräch mit Kindern lieber meiden. Sie war für alle Fragen offen und warf viele Fragen auf. So wurde z. B. darüber diskutiert, was bei einer Änderung der Bestattungsordnung mit Urnen passiert, die Menschen bei sich zu Hause haben. Werden diese weitervererbt? Können sie später bestattet werden?
Der Vormittag wurde durch zwei Übungen abgeschlossen, bei denen überlegt wurde, wie man seinen letzten Tag gestalten und was man mit auf seine letzte Reise nehmen würde.
„Unser Besuch endete mit einem gemeinsamen Mittagessen. Wir danken allen Beteiligten, für diesen emotionalen und erfahrungsreichen Morgen, der uns nachdenklich hat zurückfahren lassen“, so das Fazit der GSC-Schüler/innen.