Werne. „Rollstuhlgerecht in Stadt Werne“ heißt der neue Verein, der jetzt aus der Taufe gehoben worden ist. Ziel des neuen Vereins ist es nicht nur, den Menschen mit Beeinträchtigungen eine deutliche, sachkundige Stimme in der Werner Öffentlichkeit zu verleihen. Aufgaben sieht die neue Interessenvertretung auch darin, Betroffenen und deren Familien mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Wie der Vorsitzende Marius Gellert erklärte, besteht der nächste organisatorische Schritt in der Eintragung ins Vereinsregister. Das Ziel sei, sobald wie möglich als gemeinnützig anerkannt zu werden. Gellert kennt als Rollstuhlfahrer die Alltagsprobleme aus eigener Erfahrung.
Im Verlauf der letzten Wochen und Monate hat sich der Mitdreißiger zusammen mit einigen Freunden darum bemüht, einige dieser Schwierigkeiten in das Bewusstsein der Stadtpolitik zu rücken. Regelmäßige monatliche Informationsveranstaltungen und der Einsatz für die Bereitstellung von behindertengerechten Toiletten bei öffentlichen Vereinsveranstaltungen sind einige Stichworte. Zuletzt testete der Rollstuhlfahrer das Solebad auf seine Tauglichkeit für Rollstuhlfahrer. Durch die Gründung des Vereins verspricht sich Gellert eine breitere Basis.
Im Laufe dieser Zeit bildete sich eine Gruppe Gleichgesinnter um ihn, aus der nun der neue Verein erwachsen ist. Bei der Gründungsversammlung betonte der Initiator, dass sich der neue Verein keineswegs als Konkurrenz zum Behindertenbeirat der Stadt sehe. „Wir wollen die Arbeit des Beirats ergänzen und setzen daher auf Zusammenarbeit aller Betroffenen und deren Helfer“, erklärte Gellert.
Ansprechpartner und potenzielle Mitglieder sind nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern alle Menschen mit Behinderung in Werne und Umgebung. Zu der Zielgruppe gehören aber auch Familienmitglieder und Menschen, die im Alltag zwar nicht konkret mit körperlichen Einschränkungen und deren Folgen zu tun haben, sich aber mit den Betroffenen und ihren Alltagsproblemen auseinandersetzen wollen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit, so wurde bei der Gründungsversammlung deutlich, soll die Beratung von Behinderten und Haus- und Wohnungsbesitzern beim behindertengerechten Um- und Ausbau sein. Gellert erläuterte: „Da gibt es deutliche finanzielle Hilfen, die allerdings bei den richtigen Stellen beantragt werden müssen“. Das Thema sei komplex, und nicht jeder Sachbearbeiter könne jederzeit über alle aktuellen Details informiert sein.
Die Vorstandschaft besteht aus folgenden Personen: Marius Gellert (Vorsitzender), Veronika Sobiech (stellv. Vorsitzende), Sascha Kureck (Kasse), Hermann-Peter Steinmüller (Presse). Beiratsmitglieder sind: Annika Garbacziok (Senioren, Pflege, Selbsthilfe), Nicole Brandes (Beratung, Öffentlichkeitsarbeit), Sonja Kappenstein (Gehbehinderung, Sicherheit im öffentlichen Raum) und Jaymé Rieck (Jugendarbeit, Umwelt, Politik). Ansprechpartner ist Marius Gellert Telefon: 0163/3735414 oder E-Mail: mariusgellert@hotmail.com.






















