Kreis Unna. Vor knapp einem Jahr war der Besuch in der Ausländerbehörde des Kreises Unna kein Vergnügen: Mitunter mussten Besucher lange Wartezeiten auf sich nehmen. Eine Systemumstellung im Frühjahr 2025 hat Abhilfe geschaffen. Lange Warteschlangen gehören seitdem der Vergangenheit an. Das teilt Pressesprecher Max Rolke für den Kreis Unna mit.
Mit dem Umzug der Ausländerbehörde im Mai 2025 von der Zechenstraße an den neuen Standort Kamener Straße 110 in Unna zahlte sich die intensive Arbeit zur Systemumstellung demnach aus: bessere Abläufe, die Digitalisierung und reines Termingeschäft haben geholfen, stressfreier und strukturierter die Anliegen der rund 40.000 im Kreis Unna lebenden Ausländer bearbeiten zu können (ohne die Stadt Lünen gerechnet, die eine eigene Ausländerbehörde hat).
Bearbeitung von 70 bis 100 Anträgen täglich – Chancen für Spontan-Besucher
„Wir können jetzt je nach Anliegen zwischen 70 und 100 Anträge am Tag bearbeiten“, so Şengül Ersan, Fachbereichsleiterin Zuwanderung und Integration. „Die Umstellung war ein wahnsinniger Aufwand, aber es hat sich gelohnt.“ Donnerstags könnten nun aufgrund der längeren Geschäftszeiten sogar noch mehr Anliegen bearbeitet werden, heißt es weiter.
Und durch die tägliche, individuelle Kapazitätsplanung können jeden Morgen weitere Online-Termine vergeben werden, sodass Spontan-Besucher auch die Chance auf eine Bearbeitung am selben Tag haben. „Die spontane Terminbuchung erfolgt dann an der Eingangstür schnell und einfach über einen QR-Code online“, so Jana Wigant, Teamleiterin in der Ausländerbehörde.
Doch nicht nur das Kundenmanagement ist verbessert worden, auch an der Gesamtstruktur ist gearbeitet worden. So ist jetzt an einem Ort zu finden, was zusammengehört: Neben der Kommunalen Ausländerbehörde sind auch das Kommunale Integrationsmanagement und das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna sowie ein Ansprechpartner des Integrationpoints aus dem Jobcenter Kreis Unna und ein Ansprechpartner der Bundesagentur für Arbeit zur Vermittlung in Sprachkurse und zum Thema Anerkennung von Abschlüssen und der Berufsausbildung an der Kamener Straße zu finden.
Digitalisierung: Aufenthaltstitel per Online-Antrag
Geholfen hat nicht zuletzt auch die Digitalisierung: Anträge zu Aufenthaltstiteln können jetzt online beantragt werden, es gibt eine E-Akte, sodass niemand mehr Papier durch die Flure tragen muss und niemand muss mehr in die Ausländerbehörde kommen, nur um den Status seines Antrags zu erfragen: Die Prüfung, ob der Aufenthaltstitel bereits geliefert wurde, erfolgt online. Und wenn er da ist, können Kund/innen einen extra Termin buchen zum direkten und schnellen Abholen. „Dafür haben wir eine eigene Terminschlange. Für eine Sache, die so schnell zu erledigen ist, muss niemand mehr lange Wartezeiten in Kauf nehmen“, so Jana Wigant.
„Wir stellen den Servicegedanken in den Vordergrund“, betont Fachbereichsleiterin Ersan. „Und deshalb schreiben wir seit Oktober auch unsere Kund/innen aktiv an, wenn ein Aufenthaltstitel abläuft. Dadurch schaffen wir mehr Planbarkeit, haben weniger Spontan-Besucher und für die Kunden ist das ein guter Service. Geholfen hat auch die Vernetzung mit dem Ehrenamt. Die Organisationen vor Ort, Vereine und Verbände, die die direkten Kontakte zu den ausländischen
Mitbürgern haben, sind wichtige Multiplikatoren.“
„Wir sind uns sicher, für die Menschen, die ihre Zukunft in Deutschland sehen und eine realisierbare Perspektive verfolgen, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben und sind uns sehr bewusst, dass wir ohne die wichtigen Beiträge unserer Netzwerkpartner/innen die vorhandenen Herausforderungen unmöglich hätten bewältigen können“, ergänzt Dezernent Holger Gutzeit.
Übrigens: Auch ein Fotoautomat der Bundesdruckerei ist im Dienstgebäude an der Kamener Straße 110 zu finden. Gegen eine Gebühr können Fotos für Dokumente direkt vor Ort gemacht werden.
Informationen: www.kreis-unna.de/Asyl-Aufenthalt
