Donnerstag, Dezember 18, 2025

„Mannschaft des Jahres“: Tanzpaar Reher auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft

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Von Pauline Korte / Ruhr Nachrichten

Werne. Wenn Maryam und Jannis Reher die Tanzfläche betreten, wirkt alles leicht – beinahe schwerelos. Doch hinter den eleganten Drehungen, den präzisen Schritten und dem Lächeln, das nie zu verschwinden scheint, steckt eine Geschichte voller Leidenschaft, Disziplin und einer Familie, die für den Tanzsport lebt.

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Das Paar vom TSC Werne hat 2024 den Sprung in die A-Standard-Klasse geschafft, nun folgte der nächste Meilenstein: der Aufstieg in die A-Latein-Klasse, die sogenannte „Kronprinzenklasse“. Damit tanzen die beiden längst in den höchsten Regionen ihres Sports. Die Leistungsklassen reichen von D über C und B bis A, ehe die Sonderklasse S als Krönung folgt. Und dorthin, so sagt Mutter, Trainerin und Vorsitzende des TSC Werne Britt Reher, seien es in Standard „nur noch 88 Punkte“. In Latein sammeln Maryam und Jannis bereits fleißig für den nächsten Schritt – und alles deutet darauf hin, dass es nicht lange dauern wird, bis sie auch dort in der S-Klasse ankommen.

Mit dem Aufstieg in die A-Latein sind die beiden außerdem automatisch in die S-Kombination gerückt – die höchste Kategorie im deutschen Tanzsport über zehn Tänze, bestehend aus Standard- und Lateintänzen. Genau dort wartet im Juni eines der größten Ziele ihrer bisherigen Karriere: die Deutsche Meisterschaft Kombination in Berlin, ein kräftezehrendes Turnier, bei dem alle zehn Tänze an einem einzigen Tag bewertet werden. „Das ist richtig anstrengend“, sagt Britt Reher, „aber auch ein Höhepunkt für jedes Paar.“ Dazu kommen der Deutschland Cup Latein, der am selben Wochenende ausgetragen wird, sowie im Herbst der Deutschland Cup Standard – oder sogar die Deutsche Meisterschaft Standard, falls der Aufstieg schneller gelingt als gedacht.

Wer die beiden erlebt, spürt sofort: Tanzsport ist bei den Rehers Familiensache. Mutter Britt und Vater Thomas haben selbst Turniere getanzt, Trainer- und Wertungsrichterlizenzen erworben, und Maryam und Jannis unterstützen sie bis heute. Maryam begann mit acht Jahren, „noch ganz strubbelig“, wie Britt lachend erzählt. Jannis stand im gleichen Alter erstmals auf dem Parkett – betreut von einer Trainerin, die ihn über viele Jahre hinweg prägte und erst vor Kurzem verstorben ist. „Das hat beiden einen Dämpfer gegeben“, sagt Britt. „Sie hat seine Entwicklung immer verfolgt, auch als Paar mit Maryam – sie war ein Stück Familie.“

Familie – das ist ohnehin das Leitmotiv dieser besonderen Tanzgeschichte. Maryam tanzte zunächst mit ihrem Bruder, bis Studium und Beruf ihn ausbremsten. Auf der Suche nach einem neuen Partner lernte sie Jannis kennen. „Und schwupps – waren sie erst Tanzpaar, dann verliebt, dann verheiratet“, erzählt Britt, die selbst bei manchem Training noch ein Auge auf die beiden wirft. Humor gehört dazu: „Hinter den Kulissen ist das gar nicht so kitschig. Die können auch streiten wie Geschwister.“

Was viele nicht sehen: Der Aufwand ist enorm – zeitlich wie finanziell. Maryam arbeitet stundenlang an ihren Turnierfrisuren: zweieinhalb Stunden mindestens, viereinhalb bei komplizierten Varianten. „Zur Not kann man auch darauf schlafen“, sagt Britt, „es darf sich ja nichts bewegen.“ Profifrisuren kosten oft 80 Euro und mehr, Standardkleider schnell 2.000 Euro. Dazu kommen Anfahrten, Turniergebühren, Hotelkosten – und die Tatsache, dass Preisgelder selten mehr sind als eine Tankfüllung. „Man macht das aus Liebe zum Sport“, sagt Britt.

Diese Liebe spürt man in jedem Satz, der fällt. Ob im Training vier- bis fünfmal pro Woche, im stundenlangen Feilen an Technik und Ausdruck oder beim Erzählen über ihre Lieblingstänze: In Standard lieben sie den Tango und den langsamen Walzer, in Latein glänzen sie besonders in der Rumba – „passend, unser Liebestanz“, erzählt Britt Reher lachend.

Nun steht ihre Tochter und ihr Schwiegersohn also wieder zur Wahl der Mannschaft des Jahres 2025. Ein Paar, das nicht nur für tänzerische Klasse steht, sondern für Zusammenhalt, Hingabe und den Mut, große Träume zu verfolgen. Und Werne darf sich sicher sein: Auf ihrem Weg nach oben sind Maryam und Jannis noch lange nicht am Ziel.

Abgestimmt werden kann bis zum 10. Januar 2026, 0 Uhr – ausschließlich online. Der Link lautet: https://abstimmen.online/ao/?umfrage=ZARHARPIS666X6N3. Teilnehmende können auch auf https://abstimmen.online/ao/ den Code ZARH-ARPI-S666-X6N3 direkt eingeben. QR-Code für die Abstimmung:

Bis zur Schließung des Abstimmungsportals stellen Ihnen die Ruhr Nachrichten und WERNEplus die Nominierten in loser Reihenfolge vor.

Die Gewinner werden bei der Sportlergala am Samstag, 17. Januar 2026, geehrt.

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