Dienstag, Dezember 23, 2025

„Inklusion kostet Geld, muss aber sein!“ – Toilette für alle im Fokus

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Werne. Inklusion darf kein Nebenthema sein. Auf diese Formel einigten sich die beiden Landespolitiker, die am Wochenende als Diskussionspartner zum monatlichen Treff des Vereins „Barrierefrei in Stadt Werne“ im Bunten Haus eingeladen waren.

Dennis Sonne, der behindertenpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, und seine Kollegin von der SPD-Fraktion Anja Butschkau zeigten großes Verständnis für das Werner Projekt „Toilette für alle“, konnten aber aus landespolitischer Sicht keine finanziellen Zuschusszusagen machen.

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Die „Toilette für alle“ ist nach den Vorstellungen des Werner Vereins eine mobile Einrichtung für Menschen mit Behinderungen aller Art, die bei öffentlichen Veranstaltungen von den Organisatoren bei der Kreisverwaltung in Unna gegen Gebühr ausgeliehen werden kann. Marius Gellert, der Vorsitzende der Werner Interessengemeinschaft, beklagte bei der Eröffnung der Veranstaltung, dass Anregungen und Wünsche von Behinderten bei der Politik zwar gehört, aber in vielen Fällen nicht umgesetzt würden.

Durch was unterscheidet sich die „Toilette für alle“ von einer normalen Sanitäranlage? Als Beispiel diente die Plattform, die für gewöhnlich als Wickeltisch für Babys verwendet wird. Sie sollte in einer behindertengerechten Anlage auch das Gewicht einer erwachsenen Person aushalten, die aufgrund ihrer Behinderung auf eine entsprechende Liege angewiesen ist. Die genannten möglichen Kosten spielten in der Diskussion mit Politik und Verwaltung eine Rolle, die der Einladung zu dem Monatstreff gefolgt waren. Im Raum standen Summen zwischen 18.000 und 250.000 Euro. Eine Viertelmillion Euro erschien Landes- wie Stadtpolitikern angesichts der leeren öffentlichen Kassen als nicht finanzierbar.

Die beiden SPD-Stadtratsmitglieder Siegfried Scholz und Andreas Schütte befürworteten grundsätzlich das Projekt, erinnerten jedoch ebenfalls an die finanziellen Probleme der Stadt. Max Nottebaum von der bündnisgrünen Ratsfraktion meinte nachdrücklich: „Inklusion kostet Geld, muss aber sein!“

Anja Butschkau (von links), Dennis Sonne, Kay Hirschhäuser und Marius Gellert waren sich darin einig, dass Inklusion notwendig ist, aber gleichzeitig nicht zum Nulltarif zu bekommen ist.

Butschkau sprach eine weitere Schwierigkeit an und unterstrich: „Es gibt auf Landesebene keinen entsprechenden Fördertopf.“ Diese Feststellung brachte die Diskussion auf Fördermöglichkeiten durch bekannte Wohltätigkeitsorganisationen wie beispielsweise die Caritas. Ebenso wie Dennis Sonne sicherte die Sozialdemokratin Unterstützung bei möglichen Zuschussanträgen an Sozialverbände zu, Siegfried Scholz brachte die Sozialstiftung des Landes ins Gespräch.

Der Vertreter der Stadtverwaltung und Inklusionsbeauftragte Niklas Wilde kündigte an, dass sich der Sozialausschuss am 19. Februar mit dem Thema befassen werde. Kay Hirschhäuser in seiner Eigenschaft als „sachkundiger Bürger“ der Unabhängigen Wählergemeinschaft Werne (UWW) erwähnte die Möglichkeit, eine solche Toilette in Zusammenarbeit mit heimischen Handwerkern in Eigenregie zu bauen.

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