Werne. Grenzgänge in unserer Umgebung, auch Schnadegänge genannt, sind in früheren Jahrhunderten durchgeführt worden, um den nächsten Generationen den Verlauf der Grenzen der Gemeinde zu vermitteln. Später entwickelte sich daraus ein Brauchtum. Benno Jäger hat sich diesem Thema gewidmet und ein 175 Seiten starkes Buch für Interessierte und Kenner herausgebracht.
„Traditionen bewahren – Schnadegänge in Werne an der Lippe. Ein geschichtlicher Rückblick“ heißt das Werk, das demnächst auf der Website des Heimatvereins Werne e.V. als PDF gelesen werden kann.
Fünf Schnadesteine befinden sich noch auf Werner Gebiet. „Eine Radtour von Stein zu Stein hätte eine Länge von 35 Kilometern“, weiß Benno Jäger, der sein Buch mit Museumsleiterin und Heimatvereinsvorsitzende Dr. Constanze Döhrer sowie ihrem Stellvertreter Joseph Funhoff vorstellte.
„Die Schnadegänge haben früher zum Erhalt des Friedens beigetragen, heute sind sie noch lebendiges Brauchtum“, weiß Dr. Constanze Döhrer. Die älteste Urkunde dokumentiert den ersten Schnadegang in Werne im 15. Jahrhundert.
1984 führte der Naturschutz- und Heimatverein Stockum sowie der Heimatverein Werne die Tradition fort. Benno Jäger hat das Thema nun gebündelt, Fotos und Berichte in seinem Buch zusammengefasst. „Folgen Sie den Spuren dieser alten Tradition“, lädt der stellvertretende Vorsitzender der Kolpingsfamilie ein.