Samstag, Mai 10, 2025

Initiative Radverkehr will mehr Platz fürs Rad am Becklohhof

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Werne. „Mehr Anreize für den Radverkehr in Werne setzen“, das ist das erklärte Ziel, hinter dem sich vor Ort die Initiative Radverkehr (IR), der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und der Radsportclub (RSC) versammeln. Der Anteil des Radverkehrs auf den Straßen der Stadt solle demnach von aktuell rund 20 möglichst zügig auf 40 Prozent wachsen, formulierten IR-Sprecher Holger Bergemann und Winfried Hoch, Sprecher des ADFC, jetzt gegenüber WERNEplus.

Den fast fertiggestellten neuen Kreisverkehr, der Becklohhof, Münsterstraße (alte B54) und Burgstraße im ersten Schritt des Regionale-Projekts „Werne neu verknüpft“ verbinden soll, haben sie sich unter diesem Aspekt genauer angeschaut und mit Blick auf Verkehrssituation und Bauausführung Ideen und Vorschläge entwickelt.

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Für den südlichen Teil des Becklohhofs befürchtet die Initiative, das mit der Öffnung ein verstärkter Durchgangsverkehr von der Selmer Straße zur Münsterstraße und zur Innenstadt entstehen werde. „Wachsender Pkw-Verkehr in diesem sensiblen Umfeld würde Fußgänger und Radfahrer sowie insbesondere die Kinder und Senioren in ihrer Sicherheit gefährden. Vor allem die eingeschränkte Straßenbreite (ohne Gehweg) entlang der Allee stellt sich für uns als ein ungelöstes Problem dar“, heißt es in einer Stellungnahme der IR zum Thema.

Abhilfe könnten deshalb Poller (modale Filter) schaffen, die in Höhe des Eingangs der Kita. St. Christophorus postiert werden sollen, regt die Initiative an und argumentiert: „Die Sicht auf den Verkehr ist viel zu oft noch die Sicht durch die Windschutzscheibe. Das Ziel einer autogerechten Stadt ist ein Konzept von gestern. Wer denkt aktuell an diejenigen, die an einer noch stärker befahrenen Selmer Straße und am Becklohhof leben müssen.“

Die von Bürgermeister Christ bekundete Absicht, den nördlichen Zweig des Becklohhofs als Teil einer künftigen Fahrrad-Hauptroute umzugestalten, begrüßt die Initiative hingegen ausdrücklich, weil so eine direkte und attraktive Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt geschaffen werde. Deshalb sollten auch im nördlichen Abschnitt des Becklohhofs Poller eingebaut und beide Abschnitte als Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Die Akzeptanz der Poller solle zeitlich begrenzt getestet werden, lautete der Vorschlag.

Im Stadthaus will man mit der Öffnung der alten Bundesstraße am Kreisverkehr aber nicht sofort den Autoverkehr wieder ausschließen, erläuterte am Montag Adrian Kersting, Abteilungsleiter Straßen und Verkehr. Er verwies auf das Ergebnis eines umfassenden Verkehrsgutachtens von 2016. Die Gutachter kamen zu dem Schluss, dass durch die Öffnung im Umfeld Straßen wie Jüngststraße, Selmer Straße, Tenhagenstraße etc. durch die Maßnahme deutlich entlastet würden. Der Durchgangsverkehr dagegen würde sich eher marginal entwickeln, schätzten sie ferner ein. Gleichwohl behält man seitens der Verwaltung die Situation im Blick, das habe man auch von vorneherein so kommuniziert, versicherte Kersting. „Es wird Verkehrsmessungen geben“, betonte er, dass man gegebenenfalls reagieren könne und würde. Dann schließe man auch Poller nicht aus, hieß es.

Als Kompromissvorschlag empfahl Winfried Hoch, den Autoverkehr ersatzweise durch bauliche Maßnahmen wie mit „Berliner Kissen“ oder Aufpflasterungen auszubremsen.

Auf dem Rad- und Fußweg entlang der Münsterstraße haben die Radfahrer und Fußgänger am Kreisverkehr, der am kommenden Freitag offiziell seiner Bestimmung übergeben wird, Vorrang, erläuterte Adrian Kersting. Im Bereich Becklohhof wurde ein Fußgängerweg (Zebrastreifen) mit tektilen Pflastersteinen für Sehbehinderte und einer roten Pflasterung für die Durchfahrt mit dem Rad nebeneinander angelegt. Auch der Asphalt zwischen den gepflasterten Mittelinsel werde noch rot eingefärbt.

Zur Kritik der Initiative an den etwa zwei Zentimeter hohen Kanten der Mittelinsel, die ein zügiges, komfortables Durchfahren störten, erläuterte Kersting, dass sich das Pflaster erfahrungsgemäß noch etwas senken werde. „Das ist alles technisch einwandfrei“. Zudem dürfe die Fläche der Mittelinsel nicht unter das Niveau der Abflussrinnen sinken, damit der Wasserabfluss gesichert sei.

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