Werne. Endspurt an den drei Grundschulen in Werne: Der erste Coronafall seit den Sommerferien bestimmt die Arbeit an der Wiehagenschule. Durch die verordnete Quarantäne und die Aufhebung der Präsenzpflicht ist die Schülerzahl dort am Montag überschaubar. Auch die Uhlandschule und die Kardinal-von-Galen-Schule registrieren die Verunsicherung in der Elternschaft.
„30 Prozent unserer Kinder sind abgemeldet worden. Wir versorgen sie mit allen Unterrichtsmaterialien, die unsere Mädchen und Jungen direkt bei uns abholen können“, berichtet Eleonore Neumann, Leiterin der Uhlandschule, am Montag auf Anfrage von WERNEplus. Aktuell befinde sich keine Klasse in Quarantäne. „Aber es war natürlich kein normaler Herbst, die Fehlzeiten einiger Schüler durch private Quarantäne sind schon enorm. Die letzte Woche wird noch mal ein Drahtseilakt“, so Neumann, die eigentlich ab Mittwoch nur mit einer Notbetreuung gerechnet hätte.
Noch sei unklar, ob ab Mittwoch alle Kinder, die wollen, zur Schule gehen dürfen oder nur der Nachwuchs aus systemrelevanten Berufsgruppen, so Dezernent Alexander Ruhe. Das müsse noch geklärt werden. Eines sei aber klar: Ab Mittwoch schließt keine Schule.
Das ist auch Cordula Stamm, komissarische Leiterin der Kardinal-von-Galen-Schule, wichtig zu betonen: „Viele Eltern denken vielleicht, dass die Schulen geschlossen sind ab Mittwoch. Dem ist aber nicht so. Wir sind da.“ 48 von 185 Schülerinnen und Schülern fehlten am Montag. „Durch die Pressekonferenz mit Ministerpräsident Laschet haben sich viele Eltern entschieden, ihre Kinder zu Hause zu lassen“, sagt Stamm. Das könnten noch mehr werden, glaubt sie, wenn die Erziehungsberechtigen sich organisiert hätten.
Wiehagenschule: Mitarbeiter positiv getestet – 75 Personen in Quarantäne
Am meisten „Schülerschwund“ hat die Wiehagenschule am Montag zu verzeichnen. Durch den bestätigten Coronafall eines Mitarbeiters – WERNEplus berichtete bereits am Sonntag – befinden sich laut Dezernent Alexander Ruhe 75 Personen ohnehin in Quarantäne. Wann die PCR-Tests an der Schule durchgeführt werden, konnte Ruhe jetzt noch nicht beantworten. Dazu hätten sich 120 Eltern entschieden, ihre Kinder nicht zum Unterricht zu schicken. Bei insgesamt 360 Schülerinnen und Schülern fehlte am Montag damit mehr als die Hälfte.
Zum Ende des Jahres 2020 zieht Schuldezernent Alexander Ruhe ein positives Fazit: „Die Schulleitungen bleiben beim Krisenmanagement cool und machen einen guten Job. Spreader-Effekte gibt es an den Schulen in Werne zum Glück nicht.“