Werne. Der Schüleraustausch in Präsenz – sprich mit Koffer und Flugreise über den großen Teich – wie er zwischen dem Anne-Frank-Gymnasium (AFG) und der Partnerschule in Kentucky, USA, seit 13 Jahren etabliert ist, wurde durch die Corona-Pandemie durchaus beeinträchtigt. Das berichtet AFG-Lehrerin Heike Armbrust in einer Medienmitteilung.
Ein zunächst als Überbrückung des fehlenden Präsenzaustausches entwickeltes, virtuelles Projekt 2020/21 brachte dem Werner Gymnasium jetzt zudem eine schöne Auszeichnung ein. Denn mit dem Programm „pre-departure-orientation“, so der offizielle Titel, sei es nicht nur gelungen, Schüler/innen auf den bevorstehenden Austausch vorzubereiten, sondern auch künftige Teilnehmende für das deutsch-amerikanische Partnerschaftsprogramm (GAPP) zu interessieren, schildert die Koordinatorin.
„How to avoid the culture shock – The teenager’s guide dealing with culture, history, school life and every day life in Germany and the USA”, lautet der Titel des Projekts, das durch das Auswärtige Amt gefördert und im Rahmen eines Wettbewerbs des Pädagogischen Austauschdienstes der Kultusministerkonferenz ausgezeichnet wurde. So verwundert es nicht, dass sich nun auch jüngere Mitschüler/innen aktiv in GAVE (German American Virtuell Exchange) einbringen und schließlich sagen können: „Kulturschock?!? das muss nicht sein.“
Mit Hilfe von Arbeitsblättern, die den Lehrkräften in GAVE online zur Verfügung gestellten wurden, ließen sich unterschiedliche Aspekte des Partnerlandes kennenlernen, kulturelle Unterschiede erarbeiten und somit in einem letzten Schritt relativieren, schildert Armbrust. Das Thema stelle einen Bestandteil der Lehrpläne der deutschen und amerikanischen Schulen dar und ließ sich somit mit dem GAVE-Projekt verknüpfen. Gemischte Teams mit Schüler/innen aus den Partnerschulen beider Länder setzten sich auf Plattformen wie Skype, Face Time, Zoom mit für sie interessanten Themen wie Alltag, Umgebung, Schule, Familie, Region etc. auseinander; als zweckdienliche Dokumentationsplattform, mit der sich die Schüler/innen jederzeit verlinken konnten, stand Padlet zur Verfügung.
Auf diese Weise sei der Zugang zu Ergebnissen trotz Zeitverschiebung jederzeit möglich gewesen, erläuterte GAPP/GAVE-Koordinatorin Heike Armbrust, die das Projekt seitens des Anne-Frank-Gymnasiums betreute, unterstützt von Lehramtsanwärterin Melisa Alijaj. „Alle Beteiligten waren sich einig, das Projekt auch im Jahre 2021 weiterzuführen; dies ist erfolgreich geschehen“, schreibt Armbrust. Inzwischen hat das GAVE/GAPP Team unter ihrer Leitung in Kooperation mit dem Team Europaschule – federführend sind hier Laura Parthe und Kaja Bork – ein weiteres, deutlich größeres virtuell-analoges Partnerschaftsprojekt gestartet: die „International Corner“.
Auch hier steht im Fokus, die internationalen Schulpartnerschaften lebendig zu erhalten und zu gestalten, weit über die Zeit der Pandemie hinaus, die das Austauschgeschehen noch stark beeinträchtigt. Als Fazit der gesamten Projektarbeit 2020/2021 lässt sich festhalten, dass GAVE eine optimale Vorbereitung im Hinblick auf die Besonderheiten im jeweiligen Partnerland bietet. GAPP Koordinatorin Heike Armbrust beschreibt es so „Das Lehrbuch wird durch die Projekte und die damit verbundenen Aktivitäten zum Leben erweckt, was eine sehr wertvolle Komponente von GAVE ist.“