Werne/ Rünthe. Der Fund einer 500-Kilogramm-Weltkriegsbombe in den Rieselfeldern in Werne nahe der Lippe machte die Evakuierung von rund 800 Personen auf Bergkamener Stadtgebiet notwendig. Die Bombe ist inzwischen entschärft und die Straßensperrungen aufgehoben worden.
Betroffen waren die Anwohner der Straßenzüge Westenhellweg bis Wierlingstraße, In der Siedlung, Urnenstraße, Waldemeystraße und Fürstenhof.
Auf Werner Seite waren keine Anwohner von der Evakuierung betroffen. Die Ordnungsämter von Werne und Bergkamen waren im Einsatz.
Für Anwohner, die keine Möglichkeiten hatten, sich für die Zeit bei Verwandten, Bekannten oder anderweitig aufzuhalten, wurde das Gästehaus Marina Nord als Aufenthaltort bereitgestellt. Der Lidl-Markt in Rünthe war geschlossen.
Entschärfung von langer Hand vorbereitet
Die Entschärfung des Weltkriegsfundes durch den Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg wurde von langer Hand vorbereitet. Anlass sind künftige Baumaßnahmen der Lippe-Renaturierung. In diesem Zuge wurde der Verdachtspunkt bereits zu einem früheren Zeitpunkt überprüft und bestätigt. Für die heutige Ausgrabung musste allerdings erst noch eine Absenkung des Grundwassers abgewartet werden. Sobald die Evakuierung der betroffenen Anwohner abgeschlossen ist, gehen die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes an die Arbeit.
„Die Polizei teilt die Posten ein und dann beginnt die Evakuierung“ erläuterte Stefan Klement, Leiter des Bergkamener Ordnungsamtes, gegen 14 Uhr auf dem Parkplatz des Lidl-Marktes, wo sich die Einsatzkräfte positioniert hatten. Wegen der Bushaltestellen im Bereich der Lippebrücke wurde auch die Verkehrsgesellschaft des Kreises Unna (VKU) über die notwendige Sperrung informiert.
Vom Werner Ordnungsamt waren Leiterin Kordula Mertens, Werner Kneip und Petra Jäger vor Ort. „Auf Werner Seite ist kein Anwohner von der Evakuierung betroffen“, erläuterte Jäger, die mit der Maßnahme befasst ist. Sie zeigte die Lage der Weltkriegsbombe auf der Karte.
Bereits gegen 15.15 Uhr hatte das Team des Kampfmittelräumdienstes die Fliegerbombe in den Lippewiesen entschärft, gab Petra Jäger am Nachmittag dann schon Entwarnung. Für den Sprengmeister war die Entschärfung ein Routinefall, wie er häufig vorkomme, hieß es.
Die Evakuierung der Anwohner/innen in Rünthe war zuvor ohne Zwischenfälle zügig verlaufen. Drei Bewohner wurden von den Rettungskräften in Liegend-Transporten in Sicherheit gebracht. Lediglich ein Anwohner, der sich zunächst geweigert hatte, sich evakuieren zulassen, zeigte sich schließlich einsichtig.
Die Zusammenarbeit der Ordnungsamt-Mitarbeiter aus Werne und Bergkamen habe sehr gut geklappt, freute sich Jäger über die gelungene Teamarbeit auf beiden Seiten der Stadtgrenze.