Werne. „Sie sind damit bei uns auf offene Ohren gestoßen“, sagte Dezernent Alexander Ruhe im Jugendhilfe-Ausschuss zum CDU-Antrag, der ein digitales Anmeldesystem für Kita-Plätze beinhaltet. Favorisiert werde von der Verwaltung ein kreiseinheitliches Vorgehen.
Die Verwaltung wird aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, um ein internetbasiertes sowie zentrales Informations-, Vormerk- und Anmeldesystem für Betreuungsplätze zu ermöglichen, heißt es in der CDU-Forderung. Als Vorbild könnte der Kita-Navigator der Stadt Münster fungieren, so die Christdemokraten weiter.
„Sie beackern damit ein Feld, das wir natürlich im Blick haben“, versicherte Jugendamtsleiter Maik Rolefs in Richtung der Politik. Bis diesen September müsse das System funktionieren, um dann für das Kita-Jahr 2022/23 Anmeldungen digital ermöglichen zu können. „Es würde Arbeitsressourcen einsparen, das Verfahren an sich aufwerten und hätte einen Mehrwert für die Eltern“, so Rolefs weiter.
Man habe die „Fühler“ bereits ausgestreckt und wolle eine gemeinsame kreisweite Lösung herbeiführen. „Wir sind da im regen Austausch, unter anderem mit Kamen und Unna“, betonte Maik Rolefs. Der Jugendamtsleiter warnte aber auch vor einem Schnellschuss. „Wenn wir das anbieten, dann muss es auch passen.“
Spezialisierte Beratung bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Ziel der Landesregierung ist es, Kinder und Jugendliche besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen und schnelle Hilfe für Betroffene und ihre Familien zu ermöglichen. Hierzu sollen vorhandene spezialisierte Beratungsstrukturen und -angebote ausgebaut sowie zusätzliche Beratungsangebote geschaffen werden. Kinder, Jugendliche und junge Volljährige bis 27 Jahre, die Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind, sowie ihre Familien sollen eine auf ihre Situation zugeschnittene Hilfe, psychosoziale Beratung und/oder Therapieangebote erhalten, heißt es in einer Verwaltungsvorlage, die im Jugendhilfe-Ausschuss beraten wurde.
Der Kreis Unna hat signalisiert den Eigenanteil in Höhe von 20 Prozent zu übernehmen. „Es braucht etwas Gemeinsames für den Kreis Unna“, so Maik Rolefs, der es mit seinen Kollegen/innen für erforderlich hält, eine Förderung für drei neue Stellen zu schaffen. Der gestellte Förderantrag bezieht sich auf das Jahr 2022. Es handelt sich um ein Landesförderprogramm, welches die Personalkosten trägt, wobei 80 Prozent davon vom Land finanziert werden.
Im Bereich der Prävention würden Fortbildungen, Fachvorträge und Unterrichtseinheiten in Schulen, Kitas und Familienzentren zu den genannten Kinderschutzthemen angeboten, heißt es weiter.
Der Ausschuss nahm das kreisweite Vorgehen zum Ausbau der Beratungsstrukturen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt zustimmend zur Kenntnis.