Werne. Werne hat ein neues Wahrzeichen. Die Stahl-Skulptur im Kreisverkehr an Münsterstraße, Becklohhof und Burgstraße, die in ihrem großen Kreis die Werne-Symbole Kloster, Sim-Jü-Riesenrad, Fahrrad sowie ein Wellenband für Lippe und Horne zusammenführt, wurde am Samstagnachmittag von Bürgermeister Lothar Christ, Vertretern des Heimatvereines Werne, der SparkassenStiftung, den ausführenden Künstlern und den zahlreichen Entscheidern aus Politik und Verwaltung eingeweiht.
Bürgermeister Lothar Christ zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem Kunstwerk, das am Donnerstag in einer spektakulären Aktion aufgebaut worden war.
Ein fröhlich-bunt beleuchtetes Pagodenzelt an der Einmündung Becklohhof sorgte für den richtigen Rahmen, um das identitätsstiftende Werne-Symbol offiziell einzuweihen. Neben Künstler Alfred Gockel und Ideengeber Wilfried Thöne, zählten Pater Romuald, Guardian des Kapuzinerklosters, sowie mit Rainer Tappe und Willi Lülf zwei Amtsvorgänger von Lothar Christ zu den Gästen aus Rat, Verwaltung, vielen Vereinen und Institutionen.
„Ein Kunstwerk mit hohem Identitätswerk“, freute sich der Bürgermeister, und hob den Wert von Kunst im öffentlichen Raum hervor. „Kreisverkehre sind die neuen Stadttore“, zeigte sich Künstler Alfred Gockel überzeugt.
Die Idee zur „Draußen-Kultur“, erlebbar für alle, hatte der gebürtige Werner und heute in Lüdinghausen beheimatete Wilfried Thöne. Das Kapuzinerkloster anstelle des historischen Werner Rathauses in die Mitte der Skulptur zu setzen, fand aus vielerlei Gründen breite Zustimmung. Umso mehr, da das Kloster aktuell auf 350 Jahre Grundsteinlegung zurückblicken kann und gerade die Kapuziner eine wehrhafte Rolle im Widerstand während der Zeit des Nationalsozialismus spielten.
„Das Fahrrad in der Skulptur steht für Werne als das „Tor zum Münsterland“, während der alles umgebende Ring die gesamte Aura der Stadt einkreisen soll“, erläuterte Künstler Alfred Gockel. Das Symbol des Sim Jü-Riesenrades an der Hand einer der beiden Figuren kann übrigens auf Wunsch ausgetauscht und besonderen Umständen angepasst werden. So können zum Beispiel Symbole für das Straßenfestival oder die Lenklarer Reitertage etc. nach Bedarf in den Blick gerückt werden.
Ein Alleinstellungsmerkmal hat die Werner Kreisel-Kunst zudem. Denn die begleitende Lichtinstallation, für die Manfred Döpper verantwortlich zeichnet, verspricht eine Besonderheit: Wer den Kreisverkehr künftig befahre, den werde die Skulptur dabei begleiten. Am Samstag blieb die Beleuchtung noch provisorisch, weil ein technisches Detail noch ausgebessert werden muss.
Die Figuren innerhalb der Skulptur stehen schräg nach innen zum Kloster, während die Figuren selber aus zwei Ebenen bestehen, die in deren Inneren in einem 135 Grad-Winkel gedreht werden. Vor dem Hintergrund der Lichtinstallation soll die Skulptur tagsüber durch das Sonnenlicht und nachts durch die LED-Lampen Schatten werfen und auf diese Art und Weise mit Autofahrern und Passanten interagieren.
Dass der vorgegebene finanzielle Rahmen in Höhe von 120.000 Euro dank entsprechender Sponsoren eingehalten werden konnte, rundet ein besonderes künstlerisches Projekt ab, bei dem sich Gäste und Besucher letztlich beeindruckt von der Größe, Präzision und der Idee dieser Skulptur zeigten. „All dies werde fraglos besondere Maßstäbe mit Blick auf künftige Planungen setzen“, so das einhellige Fazit aller Beteiligten.