NRW/Werne. Die Landesregierung und Vertreter des organisierten Karnevals haben sich am Dienstag (14. Dezember) auf einen gemeinsamen Fahrplan mit Blick auf die Session 2021/2022 verständigt. In enger Abstimmung mit der Politik werden die Karnevalsvereine daher mit Blick auf den Gesundheitsschutz auf Veranstaltungen in Innenräumen verzichten, heißt es.
Das Verbot gelte etwa für Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Karnevalssitzungen, bei denen Abstandgebote und Maskenpflicht nur schwerlich umsetzbar sind. Das Infektionsgeschehen und die Belastung der Krankenhäuser machen Karnevalsveranstaltungen selbst für Geimpfte oder Genesene unter Einhaltung hoher Schutzmaßnahmen (2G+) nicht bedenkenlos möglich, betont die NRW-Landesregierung.
In Werne betrifft diese Regelung alle Karnevalsveranstalter, so auch den Kolping-Karneval „Hol di Fast“, der für den 18. Februar 2022 geplant war. „Nach dieser Ansage haben wir die Veranstaltung abgesagt und den Vorverkauf gestoppt. Allen Menschen, die bereits Karten erworben haben, werden wir die Kosten natürlich erstatten“, berichtete Jörg Weber vom Festkomitee. Das Bauchgefühl der Organisatoren habe schon Nein gesagt, doch nun könne man sich rechtlich auf die Entscheidung des Landes NRW stützen.
„Bei allen Betroffenen ist die Enttäuschung jetzt riesengroß. Mir tut vor allem das Kinderprinzenpaar leid. Wir können nur hoffen, dass wir am 11.11.2022 wieder in eine gewohnte Karnevalssession starten können“, so Jörg Weber, der ein alternatives Online-Format nicht ausschloss.
Die Interessengemeinschaft Werner Karneval (IWK) hat die Galasitzung am 29. Januar 2022, den Seniorenkarneval am 19. Februar 2022, Weiberfastnacht am 24. Februar, die Schlüsselübergabe am 26. Februar sowie den Kinderkarneval am 27. Februar 2022 abgesagt. „Ich gehe auch stark davon aus, dass der Rosenmontagsumzug nicht stattfinden kann“, sagte IWK-Präsident Michael Holtmann auf Nachfrage von WERNEplus. Bereits erworbene Tickets von Veranstaltungen werden zurückgenommen und der Kaufpreis erstattet.
„Es ist die richtige Entscheidung. Schon bei uns im Vorstand wurde laut über eine Absage nachgedacht, die Überlegungen überschnitten sich jetzt mit der Meldung des Landes NRW. Wir müssen das jetzt erst einmal sacken lassen. Aber eines ist klar: Es ist nicht die richtige Zeit, um Karneval zu feiern“, so Michael Holtmann abschließend.