Werne. „Sim-Jü 2021 ist eröffnet“. Nach einem Jahr ohne Simon-Juda-Markt 2020 freute sich nicht nur Bürgermeister Lothar Christ wie Bolle, auch die Präsidenten der Schausteller-Verbände, Albert Ritter und Patrick Arens, strahlten mit der Herbstsonne um die Wette, als am Samstagnachmittag die Freifahne auf dem Marktplatz gehisst wurde.
Pünktlich um 14 Uhr ist damit für vier tolle Sim-Jü-Tage die fünfte Jahreszeit in Werne angebrochen. „Ein kleiner Traun wird wahr“, wandte sich der Bürgermeister auf der Reling von „Mr. Gravity“, einer der wirklich spektakulären Hochfahrgeschäfte der diesjährigen Sim-Jü-Ausgabe, an die erwartungsvollen Besucher, die schon um 14 Uhr in großer Zahl erschienen waren. „Wir haben lange und häufig auch mit den Schaustellern gesprochen und auch nicht vorzeitig abgesagt. Sim-Jü is back“, gab er das Startsignal.
Tatsächlich wird seit Samstag (23. Oktober) überall in der Werner Innenstadt das ganz große Vergnügungsrad gedreht. Tolle Neuheiten und beliebte Klassiker moderner Fahrgeschäftstechnik machen den ältesten Freimarkt in Westfalen in Werne zum bunten, glitzernden Erlebnispark für Jung und Alt. Nicht zu vergessen all die Stände mit Belustigungsangeboten und die geradezu endlose Auswahl an kulinarischen Spezialitäten, die Ausschankbetriebe und last not least, die vielen Kinderkarussells für die Jüngsten.
„Ich muss erst mal Luft holen“, setzte Patrick Arens an. Albert Ritter bedankte sich bei Verwaltung und Politik für die gemeinsame Arbeit in Sachen Sim-Jü. „In der Not erkennt man die wahren Freunde. In Werne sind wir Schausteller unter Freunden“, betonte Ritter und wies auf die schwierigen Zeit der Branche während der Pandemie hin. Zwar habe man vereinzelt in dieser Jahr Veranstaltungen organisieren können, aber manche Schausteller mussten für den Unterhalt ihrer Familien auch ihre Altersvorsorge auflösen, Lastwagen steuern oder an der Supermarktkasse arbeiten, unterstrich er die Freude darüber, dass Sim-Jü 2021 nun, begleitet von bestem Herbstwetter, starten konnte.
Auch Lothar Christ wurde noch einmal ernst. Besonders die Kinder hätten in der Pandemie gelitten und die Zahl der psychischen Erkrankungen bei ihnen hätten sich stark erhöht. „Kirmessen sind Medizin für die Seele“, fand der abschließend.
Dass sich eine ganze Reihe von Ehrengäste den Sim-Jü-Start nicht entgehen ließen, versteht sich von selbst. So begrüßte das Stadtoberhaupt Landrat Mario Löhr, Vertreter aus Politik und Kirche sowie Gäste aus den Partnerstädten Kyritz und Bailleul.
Marktmeister Sven Bohne durfte sich über eine gelungene Sim-Jü-Premiere freuen. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt um Dezernent Frank Gründken und Leiterin Cordula Mertens sowie den Rettungskräften von DRK, Freiwilliger Feuerwehr und Polizei sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf des Großereignisses. Vier Teststationen an verschiedenen Stellen des Kirmesgeländes ermöglichen es, die geltenden 3G-Regeln der Veranstaltung einzuhalten. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind die Tests kostenlos, ebenso bei medizinischen Anzeigen. Ansonsten kosten die Tests 15 Euro. Das Tragen von Masken ist keine Pflicht, wird aber empfohlen.
Während auf die Festzelte in diesem Jahr verzichtet wurde und auch der Partnerschaftsaustausch in kleinem Rahmen blieb, wartet ein schillerndes Vergnügungsangebot auf die Besucher aus nah und fern. Am Sim-Jü-Dienstag preisen dann rund 150 Händler des Krammarkts ihre Waren an.