Werne. Informationen rund um das Thema „Einbürgerung“ standen am Mittwochnachmittag (4. Juli) in einer Veranstaltung der Selbstorganisation Youth for Future (YfF) & Streetwork im Jugendzentrum JuWeL im Mittelpunkt.
Das hybride Format der Veranstaltung hatten Adel Al Mofti und Guevara Ibisch von YfF zusammen mit den Werner Streetworkern Katrin Schnieders und Michael Knäpper organisiert. So konnten die Interessierten direkt im JuWeL oder eben online teilnehmen und sich über die vielschichtigen Aspekte der Materie informieren.
Das Thema sei auch überregional interessant und das Kommunale Integrationszentrum „Komm an“ sofort bereit gewesen, die Mittel für die Veranstaltung bereitzustellen, schilderte Schnieders. Als Experte war der Dortmunder Rechtsanwalt Manuel Kabis ins Jugendzentrum gekommen. Er beantwortete die Fragen der Teilnehmenden und zeigte die rechtlichen Regelungen auf.
Die inhaltliche Vorbereitung der Veranstaltung hatte YfF übernommen und einige Aktive hatten schon im Vorfeld einen Fragenkatalog erarbeitet. „Das interessiert die neu Angekommenen“, schilderten Al Mofti und Ibisch vor Beginn der Veranstaltung gegenüber WERNEplus. „Das Thema Einbürgerung wird jetzt für viele von uns, die vor rund sechs Jahren nach Deutschland geflohen sind, interessant“, hieß es.
Üblicherweise sei eine Einbürgerung nach acht Jahren, im Einzelfall aber auch schon nach sechs Jahren möglich, erläuterte beide. Faktoren wie eine laufende Ausbildung oder ein vorhandener Arbeitsplatz würden hierbei beispielsweise berücksichtigt.
Seit der Gründung Ende 2015 engagieren sich bereits viele junge Menschen bei Youth for Future: Die Gruppe um Guevara Ibisch und Adel Al Mofti entstand aus einem Streetwork-Projekt und ist seither ehrenamtlich aktiv. Es werden gemeinsame Aktionen und Freizeitaktivitäten organisiert und vor allem die neu Angekommenen unterstützt. Al Mofti, inzwischen Student der Elektrotechnik in Aachen, und Guevara Ibisch, der Informatik in Hagen studiert, haben den Kontakt nach Werne nicht abbrechen lassen und engagieren sich nach wie vor. So steht YfF bei Übersetzungen zur Seite und begleitet bei Behördengängen etc.. Viele der etwa 15 festen Gruppenmitglieder studieren inzwischen oder haben einen Arbeitsplatz gefunden.
Streetworkerin Katrin Schnieders ordnet die ehrenamtliche Arbeit ein. Man freue sich sehr, durch die YfF so eine großartige Unterstützung zu erfahren. „In vielen Bereichen haben die Ehrenamtlichen bereits fundiertere Kenntnisse als wir. Sie beraten sich gegenseitig mit ihrer Erfahrung. Das ist gelebte Solidarität und eine große Bereicherung für das Zusammenleben in einer Stadt“, hob sie die Bedeutung des Einsatzes hervor.
An einer Veranstaltungsreihe zu unterschiedlichen Themen, die regelmäßig in der Streetwork-Beratung auftauchen, arbeiten Knäpper und Schnieders zudem schon seit längerem. Corona habe dies aber leider ausgebremst. Auch die Eröffnung unserer „neuen“ Anlaufstelle Stelle in der OGS-Küche der Wienbredeschule habe man immer wieder verschieben müssen, hieß es ferner.