Werne. Die Wirtschaftswege im Außenbereich der Stadt Werne stoßen – wie vielerorts auch – aus vielerlei Gründen an die Grenzen der Nutzungsmöglichkeit.
So wurden die Land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeuge in den vergangenen Jahren größer, breiter und schwerer. Hinzu komme, dass die Wege heute auch von zahlreichen weiteren Nutzergruppen aus Freizeit, Tourismus und Erholung sowie von Fahrzeuge der Daseinsvorsorge, Produktion erneuerbarer Energien etc. genutzt würden, schreibt Adrian Kersting, Leiter Straßen und Verkehr, in einer Medienmitteilung.
Damit die Wege nun künftig solch vielfältigen Anforderungen und Interessen gerecht werden können, hat die Stadt Werne wie berichtet bei der Gesellschaft für kommunale Infrastruktur Ge-Komm GmbH I aus dem Osnabrücker Land die Erstellung des Konzept in Auftrag gegeben.
Finanzielle Unterstützung über 75 Prozent der Gesamtkosten erhält die Stadt Werne dafür vom Land NRW. Die Mittel entstammen dem NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014-2020“, das wiederum vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) gefördert wird. Ein Wirtschaftswege-Konzept sei die zwingende Voraussetzung dafür, Fördergelder im Rahmen der „Förderrichtlinie (FöRL) Wirtschaftswege“ beantragen zu können, heißt es.
Zur Aufrechterhaltung und für die Umsetzung von Verbesserungen der Wegeinfrastruktur fehle es den meisten Kommunen allerdings an Finanzmitteln. Um den tatsächlichen Bedarf besser einschätzen zu können, biete sich die Erarbeitung eines ganzheitlichen Konzeptes an.
Ziel sei es, die Bedeutung der Wege näher zu klassifizieren. So sollen die Wirtschaftswege für das Konzept in Kategorien eingeteilt und diesen entsprechend ihrer Bedeutung, Nutzung und Frequentierung zugeordnet werden. Zunächst werde zu diesem Zweck der Ist-Zustand ermittelt (IST). Dann folgt in einem weiteren Schritt erfolgt die perspektivische Festlegung der Kategorien (SOLL).
Bei der Erstellung des Konzepts ist Bürgerbeteiligung gefragt. Alle Bürger/innen der Stadt Werne sind deshalb aufgerufen, an diesem wichtigen Zukunfts-Projekt mitzuwirken. Möglich werde dies mittels verschiedener Beteiligungsformate, die im Laufe des Jahres angeboten werden, erläuterte Kersting. Dazu zähle unter anderem ein Bürgerdialog-Portal der Ge-Komm GmbH.
Das Konzept solle bis Herbst 2021 fertiggestellt sein und einen Ausblick auf die nächsten 20 bis 25 Jahre geben. Auch später müsse es permanent an sich ändernde Gegebenheiten angepasst werden, denn es handele sich um kein starres Konstrukt, sondern um einen dynamischen Prozess.