Werne. Anfang September hatte sich die Jahrgangsstufe EF des Anne-Frank-Gymnasiums Werne mit 87 Schüler/innen und vier Begleitpersonen Anfang September auf den Weg Richtung Bergen-Belsen gemacht.
Mit der Studienfahrt hätten sie einerseits die Gelegenheit bekommen, sich als neue Jahrgangsstufe näher kennenlernen, und andererseits, sich mit dem Leben Anne Franks in der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, schilderte Geschichtslehrer Andreas Schmidt, der die Fahrt zusammen mit Stufenleiterin Katrin Beimdiek begleitete, in seinem Reisebericht.
Nach der Ankunft im Anne-Frank-Haus des CVJM in Hambühren-Oldau waren zunächst gruppendynamische Spiele auf dem weitläufigen Freigelände sowie die Wahl der Jahrgangsstufensprecher eingeplant.
Eine erste pädagogische Einheit zur Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur, so Schmidt weiter, wurde dann von zwei externen Bildungsreferenten geleitet. Am Abend ging es ganz spezifisch um das Leben von Anne Frank. Außerdem wurde den Schüler/innen aus Werne ein Überblick über die vielschichtige Geschichte des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen vermittelt.
Am nächsten Tag habe die Gruppe zunächst das Gelände der historischen „Rampe“ besichtigt. Von dort aus mussten die Deportierten, die zuvor eng eingepfercht in Güterwaggons angekommen waren, den mehrere Kilometer langen Weg zum eigentlichen Lagerkomplex zu Fuß gehen, erfuhr die Gruppe.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu diesem historischen Ort der „Rampe“ befinde sich noch heute ein militärischer Verladebahnhof, erläuterte Schmidt. Die AFG-Schüler/innen hätten beobachten können, wie belgische Militäreinheiten dort zahlreiche Panzerfahrzeuge verluden.
Ein Besuch im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte bildete den Letzten Programmpunkt der Studienfahrt. Anhand der gezeigten Bild- und Videodokumente hätten die Mädchen und Jungen einen erschütternder Eindruck dessen bekommen, wohin Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung führen können.
Beim abschließenden Gang über das Außengelände des ehemaligen Konzentrationslagers und dem Besuch des Gedenksteines für Margot und Anne Frank sei es sogar zu einer zufälligen Begegnung mit einem Überlebenden gekommen.
Er sei aufgrund des nachgeholten Jubiläums der Befreiung des Konzentrationslagers vor Ort gewesen und schilderte der AFG-Gruppe ganz spontan, aber umso eindringlicher, die Geschichte seiner Rettung.
Mit vielfältigen Eindrücken im Gepäck ging es dann zurück und die Schüler/innen kamen pünktlich am AFG an.