Mittwoch, August 20, 2025

Energiekrise erwischt Solebad: Zuschuss erreicht Rekordhöhe

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Werne. Kämmerer Marco Schulze Beckinghausen blickte Ende September 2022 schon mit Sorgenfalten auf den kommenden Haushalt. Wie bereits erwartet schlägt die Energiekrise nun auch beim Solebad Werne gnadenlos zu.

„Das schlägt dem Fass den Boden aus“, sagte Frank Gründken, Geschäftsführer der Natur-Solebad Werne GmbH, im zuständigen Ausschuss am Donnerstag (24.11.2022) mit Blick auf den zu erwartenden Zuschuss der städtischen Bäderbetriebe an die Bad-GmbH in Höhe von rund 4 Millionen Euro im nächsten Jahr.

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Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag der Fehlbetrag bei rund 2,2 Millionen Euro. Folglich müssten auch die Eintrittspreise angehoben werden.

„Das ist eine dramatische Erhöhung. Der Zuschussbedarf ist ausschließlich auf die um ein Vielfaches gestiegenen Gaspreise zurückzuführen“, so Gründken weiter. Allein für das Jahr 2023 ergebe sich eine Steigerung aus dem Wirtschaftsplan 2022 (ca. 300.000 Euro) um mehr als das achtfache im Plan 2023 (Wert: 2,756 Millionen Euro).

Mögliche Entlastungen aus von der Bundesregierung geplanten Entlastungspaketen zur Bewältigung der Gaspreiskrise standen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Wirtschafts-
planes noch nicht fest, aktuell auch nicht absehbar und seien somit nicht berücksichtigt, hieß es weiter.

Beim Abschluss eines neuen Gasliefervertrages habe man die „höchste Welle erwischt“, gestand Badleiter Jürgen Thöne: „Hätten wir weiter mit der Ausschreibung gewartet, hätten wir womöglich gar kein Gas mehr gekriegt.“ Zweites Problem: Ein Wettbewerb habe nicht stattgefunden, es habe nur einen Anbieter gegeben. Aktuell sei die Reduzierung des Fehlbetrags um rund 500.000 Euro aufgrund etwas günstigerer Gas-Kilowattstunden in Sicht, ergänzte Frank Gründken.

Der Bäderbetrieb der Stadt Werne muss demnach die jährlichen Ertragszuschüsse an die Natur-Solebad Werne GmbH leisten, um die sich ergebenden Jahresfehlbeträge bei der GmbH zu decken. „Die Verlustübernahme hat der Steuerzahler nun zu leisten. Daher ist es nur folgerichtig, auch unsere Gäste an der Lastenverteilung zu beteiligen“, begründete Gründen die Erhöhung der Eintrittspreise zum 1. Januar 2023 – und zwar in Höhe von rund zehn Prozent bei den Erwachsenen sowie fünf Prozent bei Kindern und Jugendlichen.

„Das halten wir für akzeptabel und durchsetzbar. Ich betone: Diese Erhöhung hat nichts mit der Einführung des Tarifsvertrages zu tun, sondern liegt einzig und allein an den extrem gestiegenen Energiekosten“, so Frank Gründken.

Geringe Erhöhung der Preise für Kinder und Jugendliche

So müssen Erwachsene ab dem 1. Januar beispielsweise für eine 2-Stunden-Karte statt der bisherigen 5,20 Euro im Familien- und Sportbereich 5,80 Euro zahlen. Im Solebereich steigt der Preis für eine Tageskarte von 11,60 Euro auf 12,80 Euro. Jürgen Thöne: „Trotz der Explosion der Energiekosten haben wir uns für eine moderate Erhöhung entschieden.“

Weiterhin möchte das Solebad Werne es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, den Schwimmsport problemlos auszuüben. „Als Schwimmbad haben wir einen Bildungsauftrag. Diesem möchten wir in jedem Fall nachkommen.“ Kinder und Jugendliche zahlen somit für eine Tageskarte im Familien- und Sportbad 4,20 Euro, für eine Tageskarte in der Sole 8 Euro. Die beliebte Sommerferienkarte ist von den Preiserhöhungen ausgenommen und bleibt damit weiterhin bei 25 Euro.

Preisübersicht auf der Webseite 

Eine detaillierte sowie aktualisierte Übersicht der Eintrittspreise finden Besucher/innen ab dem 1. Januar auf der Website des Solebad Werne.

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