Werne. Die rötlichbraune Verfärbung des Hornewassers rief einen Bürger auf den Plan, der die Feuerwehr Werne informierte.
„Ihm war die Verfärbung im Bereich des Stadthauses zwischen der Burgstraße und dem Konrad-Adenauer-Platz aufgefallen“, schilderte Tobias Tenk, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Werne.
Die hinzugezogene Untere Wasserbehörde stellte einen leichten Befall mit Burgunder-Blutalgen in dem Bereich fest. Planktothrixrubescens gehören zu den Blaualgen, die im Sommer manchmal massenhaft in Seen vorkommen. Diese Blutalgen färben das Wasser rosa bis lilafarben – wie in diesem Fall in der Horne, klärte Feuerwehr-Chef Thomas Temmann aus.
Diese Algenart rührt von der Schlacht bei Murten (Schweiz) im Jahr 1476 her. Karl der Kühne, Herzog zu Burgund, zog gegen die Eidgenossen zu Felde. Im nahen Murtensee kam es immer wieder zu blutroten Verfärbungen durch Algen. Die Menschen aber glaubten, das Blut der Burgunder habe den See dort rot gefärbt. Der griechische Name Planktothrix rubescens heißt frei übersetzt „im Wasser herumirrendes rötliches Haar“ und bezieht sich auf die Zellfäden der Burgunderblutalge.
Die von den Algen ausgeschiedenen Toxine sind zum Teil in stehenden Gewässern hochgiftig und kann bei Lebewesen bei einer hohen Konzentration die Leber oder die Nerven angreifen. Die Symptome reichen von Durchfall und Erbrechen bis hin zu Krämpfen und zentralnervösen Störungen. Da es sich bei der Horne jedoch um ein fließendes Gewässer handelt, dürfte die Dosis nicht all zuhoch sein, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr weiter.
Da von den Algen keine unmittelbare Gefahr ausgeht, bestand weder durch die ebenfalls anwesende Polizei, des Ordnungsamtes sowie der Feuerwehr kein akuter Handlungsbedarf am Bachbett der Horne. Die Einsatzstelle wurde an das Ordnungsamt übergeben.