Werne. Ein Ständchen zum Abschied – doch diesmal mit vertauschten Rollen: Nicht die Gemeindemitglieder sangen ihrer scheidenden Pastoralreferentin in der Christophorus-Kirche ein Lied, es war Maria Thiemann, die mit dem umgedichteten Vicky Leandros-Schlager „Ich liebe das Leben“ für weitere Tränen der Rührung sorgte. „Und weine ich manchmal noch um dich, das geht vorüber sicherlich“, hieß es im Refrain.
Dass der Abschied schwer fiel, war an den Gesichtern der rund 250 Gottesdienstbesucher deutlich abzulesen. Im Verlauf ihrer 23-jährigen Tätigkeit hat Maria Thiemann viele positive Spuren hinterlassen, wie Pfarreiratsvorsitzende Marianne Schäper-Mürmann in ihrer Ansprache am Ende der Messe betonte. „Mit deiner Herzlichkeit und Glaubwürdigkeit hast du viele Menschen erreicht.“
Viele Jungen und Mädchen hat sie auf die Erstkommunion vorbereitet. Die Sternsingeraktionen mit großen und kleinen Aktiven, die Auszeiten im Advent, das jährlich stattfindende Running Dinner, der Sonntagsausklang, die After Eight-Gruppe – vieles trägt ihre Handschrift. Unvergessen ist die Schäfchenparade beim Rosenmontagszug 2005 unter dem Motto „Eine scha(r)fe Gemeinde“. In schwarzen Schafkostümen inmitten einer großen weißen Herde zogen Maria Thiemann und Pater Ralf Birkenheier durch die Werner Innenstadt.

Nach dem Schlusslied nutzten viele vor der Kirchentür die Gelegenheit, sich von der Pastoralreferentin persönlich zu verabschieden. Bei Schnittchen und Sekt dauerte es lange, bis sich große und kleine Gemeindemitglieder auf den Heimweg machten.
Als Abschiedsgeschenke gab es einen Schlafsack und eine Gitarre von der Gemeinde, zwei Dinge, für die Maria Thiemann in den nächsten Wochen sicher Verwendung haben wird. Denn bevor die 56-Jährige am 1. Dezember 2022 ihre neue Stelle als Seelsorgerin am St. Marien-Hospital in Lünen antritt, will sie auf dem Jakobsweg in Richtung Santiago de Compostela pilgern.