Werne. Der vierte „Spaziergang“ von Gegnern der Corona-Politik fand am Montagabend (10. Januar) in Werne statt. Zum zweiten Mal lud das Werner Bündnis gegen Rechts (WBgR) zur Gegen-Kundgebung unter dem Motto „Gemeinsam gegen Corona“ ein. 80 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung.
„Keine besonderen Vorkommnisse“, meldete Ordnungsamtsleiterin Kordula Mertens, die am Abend bestätigte, dass keine Anmeldung der Menschen, die sich beispielsweise gegen eine Impfpflicht wehren wollen, für eine Versammlung bei der Kreispolizeibehörde vorlag. „Das Werner Bündnis gegen Rechts schafft das jedes Mal, aber für die Kritiker der Corona-Politik wäre das auch eigentlich untypisch“, so Mertens weiter.
Die rund 30-köpfige Gruppe der sogenannten Querdenker hatte sich gegen 18 Uhr auf dem Marktplatz getroffen. Von einem „Spaziergang“ sahen sie diesmal ab. Stattdessen standen sie zusammen und unterhielten sich. Nach außen erkennbare Argumente, Forderungen oder gar eine offene Positionierung im Umgang mit der Corona-Pandemie lieferte die schweigende Minderheit dieses Demonstrationsabends in Werne wiederum nicht.
Auf der anderen Seite gab es an der Ecke Steinstraße/Am Griesetorn beim WBgR auch die gewohnten Redebeiträge. Sprecher Philipp Müller betonte: „Natürlich sind nicht alle in den Telegram-Gruppen der Querdenker Nazis. Und auch die Sorgen vor möglichen Nebenwirkungen der Impfung müssen ernst genommen werden. Aber es werden auch Verschwörungstheorien und Antisemitismus verbreitet oder unkommentiert gelassen. Das darf nicht sein. Und dagegen stellen wir uns.“ So zeigte er sich erfreut, dass die Kundgebung der WBgR wie schon vor Weihnachten erneut auf eine gute Teilnahme stieß.
Schließlich machte Markus Fastnacht, Leiter der Polizeiwache in Werne, eine Versammlungsleiterin auf Seiten der Coronapolitik-Gegner aus und nahm die Personalien auf. Daraufhin durfte die Gruppe auf dem Marktplatz verweilen, die Erlaubnis für einen „Spaziergang“ sei nicht gestattet worden, hieß es seitens der Polizei, die wieder mit starken Kräften vor Ort war.
„Es muss ja auch nicht sein, dass beide Parteien direkt aufeinander treffen“, betonte Kordula Mertens. So verlief auch diesmal alles friedlich in der Innenstadt von Werne.