Werne. Auf dem Spielplatz Fürstenhof/Schomberger Weg klafft eine hässliche Lücke. Die Turmkombination fehlt – einer von insgesamt 39 Mängeln, die bei der Jahreshauptinspektion der Anlagen festgestellt wurden.
„Die ausgewiesenen Mängel stellen zurzeit keine akute konkrete Gefährdung für den Spielbetrieb dar.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Verwaltung nach dem Bericht der qualifizierten Spielplatzprüferin Sylvia Welzel, der in der nächsten Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses (03.11.2022) Politik und Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Einen besonderen Blick richten die Bauhofmitarbeiter auf die Turmkombinationen; an sieben von ihnen gab es Mängel, die durch eine Firma behoben wurden. Sie können schon wieder bespielt werden, heißt es sinngemäß in der Vorlage. Anders sieht es dagegen am Nibelungenring und am Fürstenhof/Schomberger Weg aus, hier seien die Türme abgerüstet worden.
Seit dem Frühjahr vermissen die Mädchen und Jungen im Wohngebiet Fürstenhof zwischen Lütkeheide und Lohstraße ihren Kletterturm mit Rutsche. „Meine Tochter Romy ist enttäuscht. Das Highlight des Spielplatzes fehlt jetzt schon sehr lange, er hat deutlich an Attraktivität eingebüßt“, klagt Varinia Siepermann, die vor rund zwei Jahren in das Wohngebiet gezogen ist. Viele würden ausweichen und zur Anlage an der Jugendhilfe (ehemaliges Familiennetz) fahren. „Aber für kleinere Kinder ist das keine Option“, sagt die 33-Jährige.
„Der Kletterturm war morsch. Aus diesem Grunde wurde er entfernt“, bestätigte Bauhof-Mitarbeiterin Monika Biermann auf Anfrage von WERNEplus schon Ende Juli 2022 zu diesem Spielplatz. Nun ist klar: Ersatz ist unterwegs. In Abstimmung mit dem Planungsbüro UMOTO wird ein neuer Spielturm installiert. Eine gute Nachricht für Romy Siepermann und die Nachbarskinder.
Vandalismus- und Kaninchenprobleme
Sorgen bereitet dem städtischen Bauhof die Spielfläche am ehemaligen Center an der Horne. „Der Spielplatz fällt immer wieder durch Vandalismus und starke Verunreinigungen mit Glas auf“, heißt es. Inzwischen werde die Anlage täglich kontrolliert.
Tierische Störenfriede erschweren die Arbeit an den Bolzplätzen an der Waterfohr (Horst) und im Nieland (Stockum). „Dem Kaninchenproblem kann dauerhaft nur durch eine massive Zaunanlage mit einem in der Erde eingebrachten Drahtzaun begegnet werden. Für die beiden Plätze sind dafür aber Mittel in einer Größenordnung von jeweils mindestens 20.000 Euro anzusetzen“, steht in der Verwaltungsvorlage. Bislang sei hiervon Abstand genommen worden, da die Plätze durch den Baubetriebshof zurzeit entsprechend verkehrssicher gehalten werden können.
Gradierwerk-Spielplatz zum Thema „Salz und Kohle“
Im Rahmen der Spielplatzentwicklungsplanung soll die Neugestaltung am Gradierwerk als Modell wirken. Auch hier ist das Büro UMOTO mit an Bord.
Zum Thema „Salz und Kohle“ lädt die Verwaltung ein, Ideen zur Umsetzung beizutragen.
Neben der Einbindung der Boule-Spieler und Familien vor Ort, sei ein Ideenwettbewerb in den
Kitas sowie die Einbindung des Senioren- und Behindertenbeirates in Vorbereitung. Darüber hinaus finde eine Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum statt, um die Geschichte der Sole als auch des Bergbaus in Werne aufzugreifen.
Das ganze Areal wird barrierefrei zugänglich sein. Das Thema „Inklusion“ wird in den
Planungsprozess für das gesamte Gelände einbezogen. Der Spielplatz richtet sich wie bisher an
die Entwicklungsstufen 0-3 und 3-6 Jahre, heißt es in der Verwaltungsvorlage.