Werne. Seit 2013 ist der Werner Berufszirkel im Kolpingsaal ein wichtiger Baustein für die Berufswahlorientierung ab der neunten Klasse.
Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause fand die Messe jetzt zum zweiten Mal in diesem Jahr statt, um auch die Jahrgangsstufen aufzufangen, die vorher nicht dabei sein konnten. Gut 600 Schülerinnen und Schüler waren an den zwei Messetagen vor Ort.
„Hier werden die jungen Menschen auf spielerische Art und Weise mit Berufen vertraut gemacht, die sie sonst nie wahrgenommen hätten“, sagte Bürgermeister Lothar Christ anlässlich seines Messebesuches.
Das Stadtoberhaupt unterstrich zudem die Notwendigkeit des besonderen Austausches: „Das Problem des Fachkräftemangels wird in absehbarer Zeit nicht besser werden. Da ist es gut, dass wir in Werne im Netzwerk des Übergangs von Schule zu Beruf so gut miteinander arbeiten.“
An 22 Messeständen gab es reichlich Gelegenheit, die unterschiedlichen beruflichen Angebote mit praktischen Übungen kennenzulernen. Mit Krankenhaus und St. Christophorus-Pflege waren auch wieder Gesundheitsbetriebe dabei, hier konnte der potenzielle Nachwuchs unter anderem in künstliche Knochen bohren oder Blutdruck messen.
Dankbar zeigte sich Wirtschaftsförderer Matthias Stiller darüber, dass viele der beteiligten Firmen und Unternehmen nicht den Aufwand gescheut haben, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr an der Messe teilzunehmen. Ein großes Lob der Beteiligten ging zudem an Wirtschaftsförderin Daniela Gousetis, die die Messe – so Bürgermeister Christ – quasi im Alleingang organisiert habe.
„Wir profitieren seit vielen Jahren davon, dass wir über den Arbeitskreis Schule und Wirtschaft einen engen Draht zu den Firmen haben“, so Marius Gregg, Lehrer am Anne-Frank-Gymnasium. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit nutzen, um sich zu informieren und Praktikumsplätze zu sichern. Nach der Corona-Pause soll dieser Arbeitskreis übrigens im Frühjahr 2023 wieder stattfinden.
Die Seiten gewechselt hat beispielsweise Laura Trawinski, die 2019 ihr Abitur am Anne-Frank-Gymnasiums gemacht hat und die Messe schon in ihrer Schulzeit kennen gelernt hat. Die 21-Jährige absolviert mittlerweile ein duales Studium zur Mediendesignerin und arbeitet bei der heimischen Werbeagentur BTW Marketing. „Es ist interessant, das mal von der anderen Seite zu sehen“, sagte sie über die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern.
Knapp ein Drittel aller angebotenen Azubi-Stellen konnte in diesem Spätsommer in NRW nicht besetzt werden. Die Entwicklung der zurückgehenden Bewerbungen kennt auch Andreas Tönsmann, Ausbildungsleiter der Werner Niederlassung der L. Stroetmann GmbH. „Immerhin aber haben wir für das kommende Ausbildungsjahr schon deutlich mehr Bewerbungen als für das laufende Jahr erhalten.“
Eine Bildergalerie mit vielen Fotos vom Berufszirkel im Kolpingsaal finden Sie hier.