Werne. Als vor nunmehr zehn Jahren die Mitglieder der Seniorenvertretung gemeinsam mit der Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement, Senioren und Behindertenarbeit (BEN) die Idee einer Notfallkarte für die Stadt Werne an die Vertreter von Rat und Verwaltung herantrugen, ahnte wohl niemand, dass dies ein Erfolgsmodell werden sollte.
In einer ersten Auflage von 5.000 Stück wurde die Notfallkarte seinerzeit in Apotheken, Arztpraxen, im Krankenhaus und Stadthaus ausgelegt. Inzwischen erfolgte bereits ein dritter Nachdruck und nicht zuletzt die Vertreter der hiesigen Volksbank Kamen-Werne freuten sich, dass ihr Sponsoring über diesen langen Zeitraum dazu beigetragen hat, diese Idee im wahrsten Sinne des Wortes „am Leben zu erhalten“.
Wo Medikationspläne, Patientenverfügungen und andere Notfalldaten sich befinden, gerät oft zum Suchspiel. Allerdings nicht mit der Notfallkarte. „Es ist zwar nur eine unscheinbare, kleine Karte, aber im Ernstfall kann sie lebensrettend sein“, hatte Bürgermeister Lothar Christ bereits im Jahre 2012 bei der Einführung gesagt. In einem Notfall zählt jede Sekunde – da ist es gut, wenn alle (lebens)-wichtigen Informationen schnellstmöglich vorliegen.
Inzwischen sieht sich Dieter Schimmel, Leider der Seniorenvertretung, mit der Notfallkarte mehr als bestätigt. Herzschrittmacher, Diabetes, Allergien, Medikamenten-Unverträglichkeiten – das sind alles wichtige Informationen, die den Rettungsassistenten und dem Notarzt eine schnelle und gezielte Hilfe ermöglichen.
Was auf der Karte vermerkt werden sollte, darüber wurde seinerzeit intensiv beraten. „Grunderkrankungen und eventuelle Medikation sollten in jedem Fall verzeichnet sein“, erläutert Dieter Schimmel. Im Idealfall hat jeder sogar zwei Notfallkarten – eine „im Portemonnaie und eine weitere sichtbar in der Wohnung hinterlegt.
„Auch wenn die Notfallkarte im Grunde nur ein Angebot darstellt, ist sie auch in einer zunehmend digitalisierten Welt äußerst sinnvoll“, sieht BEN-Koordinator Jochen Höinghaus viele Vorteile. Die Notfallkarte werde häufig nachgefragt – und genau deshalb liegt sie an der Telefonzentrale im Foyer des Stadthaus öffentlich aus.