Werne. Bunt ist die Karnevalszeit – bunt ist auch die Tierwelt in Gottes guter Schöpfung. Einen Text, den ich vor längerer Zeit einmal gefunden habe, möchte ich den geschätzten Leserinnen und Lesern für die kommenden Karnevalstage und darüber hinaus zur Besinnung empfehlen:
Herr, wenn Du damals nicht alle mit hinein gelassen hättest in die Arche, die bunten und verschiedenartigen Tiere, um wie viel ärmer wäre deine Menschheit!
Niemand weiß das besser als du, wie viel wir bis heute gemeinsam haben mit deinen Tieren.
Hilf mir, mit allen zurecht zu kommen: mit den Meckerziegen und albernen Gänsen, mit alten Drachen und lahmen Enten, mit Mistkäfern, Trampeltieren und Windhunden, mit sturen Böcken und komischen Käuzen, mit Nachtfaltern und Eintagsfliegen, mit Leithammeln und folgsamen Schafen, mit verwöhnten Schoßhündchen und Pechvögeln.
Gib mir Verständnis für Einsiedlerkrebse und gesellige Pinguine, für wendige Wiesel und tapsige Bären, für schlanke Giraffen und fette Masthähnchen, für giftige Nattern und lustige Spaßvögel, geduldige Lämmer und wilde Wölfe, stachlige Igel und anschmiegsame Angorakatzen.
Hilf mir beim Zusammenleben mit den fleißigen Bienen und faulen Siebenschläfern, mit hässlichen Raupen und wunderschönen Schmetterlingen, mit stolzen Pfauen und unscheinbaren Kirchenmäusen, mit starken Löwen und scheuen Rehen.
Herr, es ist nicht einfach, es in deiner Arche auszuhalten. Gib mir die nötige Geduld und eine Prise Humor, sie alle zu ertragen und jedem Tierchen sein Pläsierchen zu lassen.
Und vor allem: Lass mich nicht vergessen, Herr, dass ich für die anderen manchmal auch ein ziemlich seltsamer Vogel bin!
Mit närrischen Grüßen aus dem Kapuzinerkloster Werne
Pater Norbert Schlenker