Werne. Ich lese gerade das Sachbuch „Erzählende Affen“. In diesem Buch geht es darum, dass wir vormals Affen, durch das Erzählen von Geschichten zu Menschen geworden sind. Deshalb der Titel.
Es werden die großen Geschichten der Menschheit betrachtet und dabei auch über das Thema Religion gesprochen. Die Autoren haben kein gutes Bild vom christlichen Glauben und beschreiben das Christentum in düsteren Farben. Bei den biblischen Bezügen habe ich eklatante Fehler gefunden.
Ich bin erschrocken, dass ein Buch mit solchen Mängeln in der Recherche, für den deutschen Sachbuchpreis vorgeschlagen wird. Doch es passt in die Strömung unserer Zeit, in der das Bild des Christentums nur noch anhand der Skandale von Würdenträgern erzählt wird. Im Gespräch mit einem scheidenden Geistlichen der Katholischen Kirche, der Werne mittlerweile verlassen hat, bezeugte dieser, dass die Menschen erst aufwachen werden, was für ein Schatz in den vielen Angeboten der Kirche zu finden ist, wenn es zu spät sein wird.
Im Gespräch mit einem Freund, der sich gerade auf den Weg in die Ukraine macht, wurde mir wieder bewusst, wie wichtig das Engagement von Christen, gerade in solchen Gebieten ist. Auch die Flüchtlingskrise 2015 wäre ohne den Einsatz vieler selbstloser Christen nicht in dieser Weise abgelaufen. Dies finden wir nicht in den Medien. Dazu sind Nachfolger Jesu auch nicht angehalten, sich in den Mittelpunkt zu spielen, ihre Spendenbereitschaft zu vermarkten und in dieser Welt eine exponierte Stellung anzustreben.
Wie ihr Herr sind sie im Stillen tätig und prägen ihr Umfeld durch einen Umgang in Nächstenliebe und Respekt gegen alle Menschen. In vielen Ländern dieser Welt, die unter religiösen diktatorischen Regimen leiden, sind es gerade die Christen, die sich um die Ausgestoßenen kümmern. Dies ist bis ins 21. Jahrthundert nicht anders als vor 2.000 Jahren. Deshalb ist die Frohe Botschaft immer noch gültig und verändert bis heute Menschen, die sich ehrlich mit dem Glauben an Jesus Christus auseinandersetzen.
Ein gesegnetes Wochenende
Frank Ulrich, Christliche Gemeinde Werne