Werne. Reset und Neustart. Das kennen wir vom Computer, doch dazu lädt auch die Fastenzeit ein, die am Aschermittwoch begonnen hat.
In den kommenden Wochen bis Ostern sind Christen weltweit eingeladen, auf etwas zu verzichten, was dem eigenen Leben, dem friedvollen Miteinander oder dem Klima schadet. Es ist die Zeit, den vielfältigen Überfrachtungen des Lebens ein >>STOP << entgegen zu setzen, runter zu fahren und neu zu starten.
Sinnvolles Fasten ist kein Selbstzweck! Der Sinn des Fastens liegt in der Förderung des Guten in mir, um mich herum, in der Welt. Was könnte das in diesen Wochen für Sie sein?
Regulierte Handy- und Internetnutzung, um innerlich freier zu sein und Zeit zu gewinnen für etwas, was ich mir schon lange vorgenommen habe? Das Fahrrad häufiger zu nutzen als das Auto? Sich in Projekten zu engagieren, die den Klimaschutz fördern? Oder Zeit zu schenken für Menschen, die allein sind, die Unterstützung und Hilfe brauchen.
Angesichts der vielfältigen Not der Menschen und unserer gesamten Schöpfung, stehen Solidarität, Nächstenliebe, Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit hoch im Kurs, zwar nicht für den Gewinn an der Börse, aber für den Gewinn einer Erde mit Zukunft.
Die Fastenzeit ist eine Einladung, die Komfortzone zu verlassen, neue Perspektiven und Denkweisen einzuüben, dem Leben eine neue, sinnerfüllte Richtung zu geben, um neue Freiheit und innere Stärke zu gewinnen! Dabei kann auch mal wieder ein Blick in die Bibel, ein Gebet oder eine Erfahrung der Stille helfen.
In einem Credo für die Erde hat die Theologin, Dorothee Sölle, es so formuliert:
… Ich glaube an Gottes gute Schöpfung die Erde
sie ist für alle da nicht nur für die Reichen
sie ist heilig
jedes einzelne Blatt
das Meer und das Land
das Licht und die Finsternis
das Geborenwerden und das Sterben
alle singen das Lied der Erde
…
Ich glaube an Gottes gute Schöpfung die Erde
sie ist heilig
gestern heute morgen
D. Sölle, Credo: Loben ohne Lügen. Gedichte Kleinmachnow 2022
Werden Sie kreativ – gönnen Sie sich >>Reset und Neustart<<!
Brunhilde Oestermann-Giersch/Krankenhausseelsorgerin