Werne. Wenn das Gymnasium St. Christophorus als Europaschule den Europatag begeht, erlaubt das nicht nur kurze Ausflüge in verschiedene Sprachen, sondern auch das Verkosten von auf dem Schulhof nicht gerade alltäglichen Genüssen. Das war beim diesjährigen Europatag nicht anders.
Ob Scones, ein von den britischen Inseln stammendes Gebäck, bis hin zu Tzatziki und Pizza – die Schülerinnen und Schüler der Europaklasse des neunten Jahrgangs, die am Dienstag, 9. Mai, die Aktion „Kulinarisches Europa“ – organisiert haben, tischten kräftig auf. Kaum jemand, der vorbei schaute, dürfte hungrig wieder in den Unterricht zurückgekehrt sein.
Eine der bekanntesten Süßspeisen der österreichischen Küche bereitete Schüler Leo Schulze Becking zu. Statt im Unterricht zu sitzen, stand für ihn Kaiserschmarrn auf dem Stundenplan. „Das ist mal etwas ganz anders“, sagte der 15-Jährige mit konzentriertem Blick auf die Pfanne. Am Abend vor dem Europatag testete er das durch die Großmutter von einem Essen in Österreich mitgebrachte Rezept erstmals daheim – mit Erfolg.
Bernhard Helzle-Drehwald, Europa-Koordinator an der Schule, hatte zudem Schnupper-Sprachkurse in elf verschiedenen Sprachen vorbereitet. Als Dozenten waren nicht nur Ehemalige, sondern ebenso derzeitige Schülerinnen und Schüler im Einsatz. 2020 hat Luca Vazgec sein Abitur am Gymnasium gemacht, jetzt gab er zum wiederholten Male vier Kurzeinheiten in serbokroatischer Sprache. Ein kurzer, alltäglicher Dialog und Infos zur Sprache vermittelten den Anwesenden einen ersten Eindruck.
Noch etwas außergewöhnlicher ist die Lieblingssprache von Vincent Ciurej, der sich für Chinesisch begeistert. Zwei Jahre lang lernte der Schüler die meistgesprochene Sprache der Welt in einer AG am Gymnasium. Es folgten drei Jahre an einer Sprachschule in Dortmund, bis die Pandemie kam. Seitdem lernt der Bergkamener die Sprache im Distanzunterricht.
„Wer auf Muttersprachen-Niveau sprechen möchte, sollte ungefähr 5.000 Schriftzeichen plus deren Bedeutung und Aussprache kennen“, gab er den Zuhörenden mit auf den Weg. Auch für die, die sich dann doch für eine andere Sprache interessieren, hatte das Sprachtalent noch einen Tipp: „Jede Sprache, die ihr lernt, ist eine Bereicherung.“
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