Ein Kommentar
Werne. „Enorme Wichtigkeit“, „herausragende Bedeutung“, „Rückgrat der Wärmewende“ – Als es im Klimaschutzausschuss in der vergangenen Woche um die „Kommunale Wärmeplanung“ ging, sparten die Fraktionssprecher nicht mit großen Worten. Zurecht, denn die Wärmeversorgung verursacht mit ihrem Energieverbrauch gut gerne 50 Prozent des Treibhausgasausstoßes. Ein Erreichen von Klimaneutralität bis 2045 ist daher ohne Wärmewende schlicht nicht denkbar.
Schnell war in der Runde die Diskussion mit technisch-spröden Begriffen wie Wärmewende, Energieeffizienz, Potenzialanalyse, Transformationsprozess, Energieplanung und Wärmebedarfsdeckung gesättigt.
Zur „Übersetzung“ mag man sich Wohlfühl-Temperaturen im eigenen Heim, Warmwasser für die Dusche, energiesparend funktionierende Wasch- und Spülmaschinen, die Deckung des Wärmebedarfs für Betriebe und Produktionsstandorte sowie in Büros und Schulen vorstellen. Der Einsatz regenerativer Energien, die Nutzung von Abwärme, Energieeinsparung und die Umstellung von fossilen Heizungssysteme auf klimaschonende Alternativen und vieles mehr muss in die Kommunale Wärmeplanung einfließen.
Dass man den eigenen Werner Beitrag zum Gelingen der Wärmewende leisten will, war im Ausschuss fraktionsübergreifend Konsens, ebenso wie das Wissen um die Komplexität der Aufgabe und den finanziellen Kraftakt, der zweifelsohne damit verbunden sein wird.
Im Stadthaus ist man zudem überzeugt, dass angesichts der personellen Kapazitäten externe Fachdienstleister hinzugezogen werden müssten. Hier liegt allerdings die Krux, dass dem Wettstreit der Kommunen um externe Expertise ein leergefegter Markt für Fachberatung gegenüberstehen dürfte.
Unterschiede gab es darüber, was zuerst zu tun sei. Unbedingt zuerst die Bürger informieren und beteiligen, fanden die Liberalen. „Erklären“, ist auch für die Grünen, die die Wärmeplanung als Chance für eigenes Handeln vor Ort verstehen wissen wollen, das Gebot der Stunde, um das Thema in das Bewusstsein zu rücken. „Partizipation ja“, stimmte der Klimaschutzmanager zu, ordnete einen analytischen Einstieg in die Mammutaufgabe aber gleichzeitig als unverzichtbar ein.
Vielleicht kann man hier ja das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Die Entscheidung zum Start in die Projektplanung hat der Rat am 27. September auf der Agenda.