Mittwoch, Juli 2, 2025

Jazzclub Werne lebt weiter in Musikprojekten an Grundschulen

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Werne. „Dass nach dem Ende des Jazzclubs Werne mit dem Geld etwas Neues entsteht, ist eine schöne Sache“, betonte Stefanie Kraft, zweite Vorsitzende des inzwischen aufgelösten Vereins. Sie, ihr Vater Horst R. Kraft und Ferdinand Langguth spendeten an die Grundschulen in Werne jeweils rund 3.000 Euro, die in Musikprojekte für die Kinder fließen sollen.

Vereinsgründer Horst R. Kraft zeigte sich beim gemeinsamen Treffen mit den Vertreter/innen der Schulen bzw. ihrer Fördervereine beeindruckt, welch hohen Stellenwert die Musik im Lehrplan hat. Nicola Buschkotte, Leiterin der Wiehagenschule, berichtete beispielsweise vom JeKits-Projekt, bei dem rund die Hälfte der Zweitklässler der Grundschulen in den Genuss von Instrumentalunterricht kommen. Auch das Frühlings- und Herbstsingen führte sie an.

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An der Kardinal-von-Galen-Schule wird die Spende zum Teil in die Anschaffung von Instrumenten investiert, versicherte Rektorin Nina Postler. Benjamin Müller, Vorsitzender des Fördervereins der Uhlandschule, dachte gleich an neue Boxen und professionelle Mikrofone, will aber auch eine Summe noch zur Seite legen und sich Gedanken über ihre Verwendung machen. „Es ist einfach eine tolle Sache, dass der Jazzclub soviel Geld für die Grundschulen bereit stellt“, sagte er auch im Name der anderen Schulvertreter.

Auf der Wunschliste der Wiehagenschule ganz oben stehe übrigens ein neues Keyboard, erzählte Nicola Buschkotte. Und gleich konnte Horst R. Kraft aufgrund seiner Kontakte womöglich einen Kauf vermitteln.

Jazzclub-Ende nach mehr als drei Jahrzehnten

Zahllose renommierte Musiker und Bands sowie talentierte Newcomer, die ohne das Engagement des Vorsitzenden Horst R. Kraft und seiner Mitstreiter wohl nie in der Lippestadt aufgetreten wären, sorgten nach der Vereinsgründung im November 1987 über drei Jahrzehnte lang dafür, dass Werne für Jazz-Freunde alles andere als ein unbeschriebenes Blatt darstellte.

Während Corona und dann die Energiekrise beispielsweise dem Lüner Jazzclub wegen fehlender Einnahmen und gestiegener Kosten ein jähes Ende bereitete, stand das Pendant in Werne finanziell bestens da. Aber schon vor dem Ausbruch der Pandemie hatte Horst R. Kraft angekündigt, nach über 30 Jahren als Vorsitzender für diese Position bei den nächsten Vorstandswahlen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. „Leider fand sich niemand, der übernehmen wollte. Das ist traurig“, bedauerte der Kulturpreisträger der Stadt aus dem Jahr 1998.

Langweilig wird dem Jazz-Liebhaber aber nicht werden. Er hat sich nun wieder voll und ganz der Tierfotografie verschrieben. Dieses Hobby musste er als Vereinsvorsitzender vernachlässigen, geht nun aber wieder mit seiner Kamera „auf die Pirsch“. Vor allem nach seltenen Vögeln hält er Ausschau. So blockte der gebürtige Soester auch das Angebot von Nicola Buschkotte, als Seiteneinsteiger Musikunterricht in der Wiehagenschule zu geben, entschieden ab.

„Alle Gelder, die nach der Auflösung noch auf den Konten des Vereins sind, gehen dann an die Fördervereine der Grundschulen in Werne. Das Geld soll für die musikalische Fortbildung der Kinder verwendet werden“, sagte Horst R. Kraft vor etwas mehr als einem Jahr im Interview mit WERNEplus – und hat Wort gehalten.

Diese Maßnahme sei nicht nur in der Satzung so festgeschrieben, sondern ebenso auch sein persönlicher Wunsch gewesen. So lebe der Jazzclub in den Musikprojekten der Grundschulen irgendwie doch weiter.

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