Horst. Im gemütlich eingerichteten Kinderrestaurant der Kindertagesstätte St. Marien in Horst herrscht reger Betrieb an diesem Morgen. Kleine Hände löffeln Müsli in tiefe Teller, schütten vorsichtig Wasser in bunte Becher oder belegen eifrig das Vollkornbrot mit Käse und Gurkenscheiben.
Die Großen helfen den Kleinen, nur selten werden die helfenden Hände der Erzieherin benötigt, die das ruhige Treiben am Buffet aus einiger Entfernung entspannt beobachtet.
„Nach einer zweiwöchigen erfolgreichen Testphase, für die es von Kindern, Eltern und Team durchweg positives Feedback gab, bieten wir in unserer Einrichtung nun morgens für die Mädchen und Jungen ein Frühstücksbuffet an“, erklärt Kitaleiter Tim Köhler. Für ihn und den Vorsitzenden des Kindertagesstättenvereins St. Marien e.V.,Christian Westhues, hat die Umstellung eigentlich nur Vorteile: „Alle Kinder unserer Einrichtung haben die Chance auf ein gesundes Frühstück. Die Jungen und Mädchen werden animiert, Dinge zu probieren, die sie vielleicht zu Hause nicht essen würden. Die Kinder können zudem zwischen 7 und 10 Uhr frei entscheiden, wann, mit wem und was sie frühstücken wollen“, erläutert Christian Westhues.
Tim Köhler ergänzt aus pädagogischer Perspektive: „Mit dem Buffet wird die Selbstständigkeit, die Eigenverantwortung und auch die Selbstwahrnehmung und Selbstbestimmung der Jungen und Mädchen gefördert und das Miteinander gestärkt. Die kleineren Kinder gucken sich von den größeren Vieles ab und letztere helfen den Jüngeren am Buffet.“
Dort kann sich die Auswahl, die sich konsequent an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert, sehen lassen: Müsli, Haferflocken, Brot, Honig, Rohkost, Obst, Eispezialitäten, Käse, Wurst und veganer Aufschnitt warten auf die Kitakinder, die beherzt zugreifen. „Wir achten beim Einkaufen auf regionale und saisonale Produkte“, berichtet Tim Köhler.
Mit der Etablierung des Frühstücksbuffets, da sind sich Christian Westhues und Tim Köhler einig, sei die Einrichtung dem Ziel, die Kinder zu so genannten „Essperten“ zu befähigen, einen weiteren wichtigen Schritt nähergekommen. Dazu werden die Kinder in die Auswahl der Speisen und den Einkauf der Lebensmittel eingebunden.
Auch wenn auf die Eltern mit 17,50 Euro nun höhere monatliche Kosten für das Frühstück zukommen, habe es fast nur positives Feedback gegeben. „Für viele Familien gestaltet sich der Start in den Tag nun deutlich entspannter, da die Kinder ausgiebig und in Ruhe in der Einrichtung frühstücken können“, resümiert Tim Köhler abschließend vom Feedback der Mütter und Väter.