Werne. Das Solebad Werne wird zum 1. Januar 2024 die Eintrittspreise erhöhen. Grund hierfür seien vor allem stark gestiegene Kosten in allen Wirtschaftsbereichen, heißt es in einer Pressemitteilung. Am Donnerstag (23.11.2023) tagte der Badausschuss, in dem ein Defizit von rund 3 Millionen Euro festgestellt wurde.
Die Gäste des Natur-Solebads Werne müssen sich auf eine Preisanpassung in Höhe von rund 10 Prozent einstellen. Die Sommerferienkarte bleibt davon ausgenommen.
Die Entscheidung, die Preise langfristig zu erhöhen, sei den Verantwortlichen nicht leicht gefallen. Die gestiegenen Kosten machen sich in allen Unternehmensbereichen bemerkbar und so sei dieser Schritt absolut notwendig. „Wir spüren die Preiserhöhungen in allen Bereichen des Bades, von der Natursole bis hin zu Wartungs- und Reparaturkosten. Vor allem die Energiekosten spielen eine große Rolle“, erklärt Jürgen Thöne, Geschäftsführer des Solebad Werne. „Dabei deckt die Preisanpassung nicht in Gänze die Kosten aber im Sinne der Lastenverteilung müssen wir einen Teil der gestiegenen Ausgaben an unsere Gäste weitergeben.“
Keine Erhöhung bei dem Preis der Sommerferienkarte
Die Sommerferienkarte für Schüler und Studenten bleibt bei 25 Euro. Jürgen Thöne: „Wir möchten Schüler/innen und Studierenden weiterhin die Möglichkeit bieten, die Sommerferien kostengünstig bei uns im Freibad zu verbringen.“
Erwachsene zahlen ab dem 1. Januar für den Eintritt in den Solebereich 14,10 Euro statt der bisherigen 12,80 Euro. Für den Eintritt in das Familienbad steigt der Preis für eine Tageskarte von 7,70 Euro auf 8,50 Euro. Eine Familientageskarte kostet zukünftig 19,60 Euro. SoleCard-Besitzer/innen genießen nach wie vor einen Preisvorteil von bis zu 20 Prozent. So zahlt zum
Beispiel der Erwachsene Stammgast 11,28 Euro für seine Tageskarte Sole.
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Diskussionen über Wirtschaftsplan im Badausschuss
Bevor die Preiserhöhung in der nicht-öffentlichen Gesellschafterversammlung beschlossen wurde, tagte der Badausschuss öffentlich. Schwerpunkt der Sitzung war der Wirtschaftsplan für 2024 und der Folgejahre. Frank Gründken, Geschäftsführer der Natur-Solebad GmbH, bestätigte ein Defizit für das laufende Geschäftsjahr in Höhe von 3 Millionen Euro. Dieses wäre ohne staatliche „Energiepreisbremse“ sogar noch höher ausgefallen. Aufgrund der gestiegenen Energie- und Wartungskosten sei das Ziel, den Verlust bei 2 Millionen Euro zu halten, schwer zu erreichen.
Möglichst weg vom Gas, mehr Erneuerbare Energien in Form von Photovoltaik: Das Stadtrat hatte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die Ausschreibung für ein neues Energieanlagenkonzept des Solebads beschlossen. 1,2 Millionen Euro werden dafür investiert, die jährliche Ersparnis aufgrund dieser Maßnahmen wird – konservativ gerechnet – mit 280.000 Euro kalkuliert.
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Ulrich Höltmann (SPD) zollte dem Team des Solebads Werne ein großes Lob: „Super gut gearbeitet, wenn da nicht die 3 Millionen Euro Miese wären. Wir müssen uns noch mehr Gedanken machen, wie wir das Defizit minimieren.“ Martin Pausch (Linksfraktion) bemerkte: „Wir müssen von den 3 Millionen Euro runter und sparen. Egal wie.“
Claudia Lange (FDP) stimmte als Einzige gegen den Wirtschaftsplan. Unterstützung für die Badverantwortlichen kam von Jürgen Regener (CDU): „Der Plan ist sehr konservativ. Es ist zu erwarten, dass die Gaspreise wieder sinken.“ Auch Klaus Schlüter (Grüne) hielt die Zahlen, die Frank Gründken vorstellte, für „richtig und nachvollziehbar“.
Geld in die leeren Kassen soll der Verkauf des alten Blockheizkraftwerkes, das nicht mehr in Betrieb ist, bringen. „Ja, es gibt einen Markt dafür. Wir wollen möglichst viel herausholen“, versprach Badleiter Jürgen Thöne.
Positiv stimmen die Verantwortlichen die im Jahr 2023 registrierten Besucherzahlen. Mit 233.057 sind es rund 23.000 mehr als kalkuliert. „Im Januar erwarten wir den Millionsten-Besucher seit Eröffnung des neuen Bads“, so Jürgen Thöne. Auch auf die treuen Badgäste muss der Badleiter in den kommenden, finanziellen schwierigen Jahren weiter vertrauen können – trotz der beschlossenen neuerlichen Preiserhöhung. Letztmals wurden die Preise zum Januar 2022 angehoben.