Werne. Münze rein, Parkschein raus. Das ist an den Parkautomaten in der Werner Innenstadt zur Zeit die einzige Möglichkeit, ein Parkticket zu lösen. Das geht besser, schlugen zwei Anträge der Fraktionen von CDU und FDP vor, die im vergangenen Jahr zwei Fachausschüsse beschäftigten.
Münzzahlung beibehalten, in einem Zwischenschritt zumindest zehn Automaten auf Kartenzahlung umrüsten und schlussendlich das Zahlen per Handy-App ermöglichen, lautete der Konsens, den die Gremien fanden. 10.000 Euro wurden dafür in den Haushalt 2023 eingestellt. Ein heftiger Kostensprung für die Umrüstung der Parkautomaten auf Kartenzahlung hat Politik und Verwaltung nun aber erneut ins Grübeln gebracht.
„Die Kosten für die Umstellung auf Kartenzahlung haben sich fast verdoppelt“, legte Dezernentin Kordula Mertens im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion am Mittwoch, 1. März 2023, das Ergebnis der neuerlichen Verwaltungsrecherche offen.
Kostenschub für technische Umsetzung der Automaten
Statt der bereitgestellten Mittel im Etat würden nun mindestens 19.000 Euro für die Umrüstung fällig. Auch die Lieferzeit sei auf mehr als 10 bis 12 Wochen erhöht worden. Weltweiten Rohstoffmangel, unter anderem in der Halbleiter-Branche, höhere Kosten und verlängerten Lieferzeiten sind auch hier die allgegenwärtigen Folgen der Corona-Pandemie.
Die Firma, die den Kreditkartenpart übernehme, behalte sich zudem eine Anpassung der Konditionen vor, schilderte Mertens weitere Unwägbarkeiten für die Kosten der technischen Umrüstung.
„Ich wollte nicht einfach 20.000 Euro ausgeben“, so Mertens. Die Politik könne nun beraten, ob man auf die Zahlung mit EC-Karte verzichten oder gleich den Schritt zur Handy-Zahlung gehen solle. Auch sei es möglich, zunächst nur fünf statt zehn Automaten umzurüsten.
Mit der Zahlung per Handy-App gebe es in der Nachbarstadt Lünen gute Erfahrungen, so Mertens weiter. Die dort beauftragte Firma sei in 280 Kommunen präsent und mache die Zahlung über verschiedene Apps möglich. Die Vorteile des digitalen Tickets sind offensichtlich. So kann man bei der Rückkehr direkt und minutengenau zahlen oder die Parkzeit aus der Entfernung verlängern.
Für Siegfried Scholz (SPD) war die Sache klar. „Die Digitallösung setzt sich immer mehr durch. Die App einens weltweit führenden Anbieters etwa könne man per QR-Code an einem Aufkleber am Automaten laden. Das Parken ist dann komplett einfach“, sagte er.
„Ich bin extrem glücklich und habe schon zuvor gegen den Zwischenschritt gesprochen“, stimmte Christoffer Diedrich (B´90/ Die Grünen) zu. So lasse sich irgendwann auch der Parksuchverkehr vermeiden, argumentierte er.
Für die Zahlung mit EC-Karte in der Zwischenlösung machte sich hingegen Jörg Weber für die CDU-Fraktion stark. Die Mehrkosten müsse man nicht scheuen, das amortisiere sich, setzte er sich für eine flexible Lösung ein. Kartenzahlung sei heute für viele selbstverständlich.
Bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses wird die Verwaltung die Kosten sowohl für die EC-Karten-Variante als auch für die Digitallösung ermitteln. Dann wird entschieden.