Werne. Weltweit feiern Inner Wheel Clubs in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen ihrer Organisation: Am 10. Januar 1924 gründete die Krankenschwester Margarette Golding mit 26 Ehefrauen von Rotariern den ersten Inner Wheel Club (IWC) in Manchester.
Jubiläen sind ein Anlass, einen Blick zurück in die Geschichte zu werfen. Der IWC Lünen-Werne schaute nach vorn: Am Dienstagabend (27. Februar) trafen sich die Clubfreundinnen mit Gästen aus benachbarten Serviceclubs, um Weichen für die Zukunft zu stellen.
Statt Feierlaune herrschte in den Tagungsräumen des Hotels am Kloster emsige Atmosphäre. Auf acht runden Tischen lagen Papierbögen bereit, an den Wänden standen Flipcharts aufgereiht. Etwa 70 Frauen und Männer waren in angeregte Gespräche vertieft. Von den Arbeitsmaterialien abgesehen erinnerte die Situation in dem frisch renovierten, langgestreckten Raum an ein gut besuchtes Wiener Kaffeehaus. „So sollte es sein“, stellte Andreas Schmid zufrieden fest.

Der Kommunikationsberater der Agentur „WHY“ aus Dortmund moderierte mit seinen Kollegen – Frank Knoll und Christoph Hünermann – das World-Café. Dabei handelt es sich um einen Workshop, der den Austausch über zuvor festgelegte Fragestellungen in lockeren Gesprächsrunden fördern soll. Den Dreh- und Angelpunkt hatte Martina Kuhnen, die amtierende Präsidentin des IWC Lünen-Werne, zuvor umrissen: „Wir wollen überlegen, wie wir in Zukunft attraktiv bleiben. Unsere Clubs sind keine Selbstläufer mehr, wir müssen uns engagieren und vernetzen.“

Die größte Zahl der Teilnehmenden stellten der gastgebende IWC Lünen-Werne und der gleichnamige Rotary Club. Der Einladung von Martina Kuhnen war außerdem die IW-Distriktpräsidentin Liesa Jug gefolgt, weiterhin Vertreter des IWC Ahlen-Münsterland, des Rotary Clubs Selm-Kaiser Barbarossa, des Lions Clubs Werne in Westfalen, der „Stever-Lippe Lady-Lions“ und des „NetzwerkFrau e.V“.
Zur Debatte standen unter anderem folgende Fragen: Welche Aufgaben wollen sich die Clubs in den kommenden Jahren stellen? Wie gewinnen wir neue Mitglieder? Diskutiert wurde in kleinen Gruppen, zunächst 20 Minuten lang. Dann forderte Schmid auf, die Tische zu wechseln. Jeder und jede konnte sich nun einer neuen Fragestellung widmen. Nach weiteren 20 Minuten läutete Schmid die letzte Runde ein. Auf diese Weise ergaben sich immer neue Gesprächskreise. Dabei wurde deutlich, dass alle Clubs vor ähnlichen Problemen standen.

So haben sich Inner Wheel, Rotarier und Lions beispielsweise die internationale Verständigung auf die Fahnen geschrieben. „Aber wie können wir das als Vorteil herausstellen, wenn sich die jungen Menschen inzwischen weltweit über soziale Medien vernetzen“, lautete die kritische Anmerkung an einem Tisch. Am Nachbartisch wurden Vorschläge erarbeitet, wie man das soziale Engagement vor Ort innovativ in der Öffentlichkeit vermitteln könne. Einig waren sich alle Beteiligten darin, sich als Clubs zukünftig besser vernetzen zu wollen.
Dieser Punkt war am Ende des Abends auf allen eng beschriebenen Flipcharts zu lesen. „Ihre Arbeit beginnt aber erst jetzt“, appellierte Andreas Schmid an die Teilnehmenden. „Sie müssen Ihre Ideen umsetzen.“ Da Schmid sich ehrenamtlich für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Lünen engagiert, gab der IWC Lünen-Werne die finanziellen Geburtstagsgeschenke der Gästeclubs an ihn weiter: mehr als 4.000 Euro.