Sonntag, Dezember 1, 2024

Eine-Welt-Laden – Fairer Handel in Werne seit 40 Jahren

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Werne. Angefangen hat alles vor 40 Jahren mit einem Verkaufsstand für fair gehandelten Nicaragua-Kaffee und Tee in der Garderobe der Familienbildungsstätte. Dort nahm die Idee des „Dritte-Welt-Ladens“ Gestalt an, den die 2023 verstorbenen Birgit Striepens zusammen mit ihren Mitstreiter/innen Andrea Overmann, Angelika Schreiber-Vorst sowie Vera und Stephan Salic entwickelte.

Gemeinsam hatte man den „Arbeitskreis Eine Welt e.V.“ gegründet, der Ausgangspunkt des „Eine-Welt-Ladens, der vor genau 25 Jahren seine Geschäfts- und Vereinsräume am Markt bezog, und dessen Team von Ehrenamtlern hier den Verkauf von fair gehandelten Waren aus dem globalen Süden ermöglicht.

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Nach dem ersten Aufschlag in der FBS und den Umzügen in weitere Läden – 1988 zur Neutor-Kreuzung (Kamener Straße) und 1994 zur Steintor-Kreuzung (heute Seniorenstift) – wechselte man 1999 in die Geschäftsräume am Markt und freut sich hier somit über ein echtes Jubiläum. Dort, in der Mitte der Stadt, habe man den idealen Standort gefunden, zeigten die Vorstandsmitglieder Annegert Günther, Gudrun Ostholt, Ralf Haselhoff, Elfriede Pfeiffer-Kuchler in dieser Woche im Gespräch mit WERNEplus überzeugt.

Verlässliche Adresse für fairen Handel mitten in der Stadt

Was mit dem Verkauf von Kaffee, Kakao und Jute-Beuteln begann, hat sich längst zum Weltladen mit einer Vielzahl von fair gehandelten Produkten einschließlich vieler Artikel aus dem Bereich Kunstgewerbe entwickelt. Das wissen die Stammkunden ebenso zu schätzen wie die Laufkundschaft, zu der auch viele Touristen zählen, berichtet das Eine-Welt-Team aus Erfahrung. Heute stemmen die 25 aktiven Ehrenamtler die Öffnungszeiten (Montag bis Freitag 10 bis 12.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 12.30 Uhr).

Viele von ihnen sind ebenfalls seit Jahrzehnten der Sache des fairen Handels treu und stehen neben all den Waren wie Kaffee, Schokolade, Textilien, Wein und Schmuck für ein ganz besonderes Produkt des Eine-Welt-Ladens. Das findet sich auf den zweiten Blick in den Regalen und heißt „Information“. Denn die Aufklärung über faire Lieferketten, die Förderung von Projekten, die Bezahlung im Voraus oder direkt bei Lieferung, Klimaschutz und die Schaffung von Transportmöglichkeiten etc. hilft, schädlichen Auswirkungen des Welthandels wie Kinderarbeit und unfaire Bedingungen für die Produzenten vor Ort entgegen zu wirken.

Ein starkes Team. Foto: Gaby Brüggemann

Verkauf und Wissensvermittlung gehen Hand in Hand

Die drei Säulen der Arbeit sind es, fair gehandelte Produkte aus dem globalen Süden in den Norden zu bringen, die Unterstützung der Produzenten und die Bildungsarbeit, erläutert Annegert Günther für den Eine-Welt-Arbeitskreis. Dies habe auch generell dazu beigetragen, dass fair gehandelten Produkte heute Einzug in die Regale von Supermärkten und Discountern finden. „Man kann sich auch bei uns etwas abschauen“, erklärt sie zu erprobten Standards, die man gerne weiter gibt.

Erlöse des Werner Eine-Welt-Ladens flössen in Projekte, die man seit vielen Jahren unterstütze, so Günther. Dies sind ein Schulprojekt in Bangladesh, TanZanEye e.V. in Tansania, ein Projekt der (Augen-) Gesundheit in katastrophal unterversorgten Regionen, sowie das Projekt „Häuser der Hoffnung“ für Mädchen in Mali.

Umsatzbringer im kleinen Laden am Markt sind nach wie vor Kaffee und Schokolade, bestätigt die Runde unisono. „Die Arnsteiner Patres kaufen Kaffee, das Kino Rotwein“, nennt Ralf Haselhoff Beispiele aus dem verlässlichen Kundenkreis. Das Vorstandsmitglied organisiert den gesamten Lebensmitteleinkauf für den Eine-Welt-Laden.

Ehrenamtler wie Ralf Haselhoff machen den Eine-Welt-Laden seit viele Jahren zum Erfolg.

Und auch die Stadt Werne ist Kunde und ordert hier beispielsweise Geschenkkörbe für ihre Anlässe. Nicht zuletzt profitiert die Stadt auch selbst, denn ihre Zertifizierung zur Fairtrade-Stadt 2013 kam zu einem guten Teil auch dank der engagierten Ehrenamtler des Eine-Welt-Ladens zustande.

Produkte aus 33 Ländern – Ausstellung der Initiative Romero im September

„Wir verkaufen Produkte und Geschenke aus 33 Ländern“, hieß es im Gespräch dann stolz. Jeder übernehme Verantwortung und trage die Idee weiter. Dabei schätzen die Mitglieder auch sehr den Kontakt mit den Kunden. „Die Arbeit hält jung“, sind sie überzeugt.

Zusätzlich zu den regelmäßigen Ladentreffs alle vier bis sechs Wochen findet einmal im Jahr eine zweitägige Fortbildung im Schloss Oberwerries statt, mit einem Referenten der Gepa statt.

Apropos Bildungsarbeit: Die Ausstellung der Initiative Romero/Eine-Welt-Laden mit dem Titel „Genug für alle“ ist am 12./13./14. und 16. September in der ersten Etage des Eine-Welt-Ladens zu sehen. Bei gutem Wetter werden die großformatigen Aufsteller auch beim Bauernmarkt (14. September) am Stand vor dem Eine-Welt-Laden gezeigt.

Information: Die Gepa ist Europas größtes Fairhandelshaus, das direkt mit Kleinproduzenten handelt und eine breite Palette an Lebensmitteln und Kunsthandwerk anbietet. Produkte mit dem Gepa-Logo oder dem fair+ -Zeichen werden in Weltläden aber auch im kommerziellen Einzelhandel und Supermärkten angeboten. (Quelle Fairtrade-Flyer: Fair Einkaufen in Werne).

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