Montag, Februar 17, 2025

Hospiz-Gruppe Werne feiert 25-jähriges Bestehen mit Ehrengästen

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Werne. Seit 25 Jahren gibt es in Werne die Hospiz-Gruppe. Am Samstag (15.06.2024) feierten die ehrenamtlichen Sterbebegleiter den Jahrestag ihrer Gründung mit einer Feierstunde in der Christophorus-Kirche und einem anschließenden Empfang im Pfarrheim.

Gegenwärtig engagieren sich in der Werner Gruppe fast 200 Männer und Frauen, unter ihnen 35 ehrenamtliche Hospizbegleiter, um Betroffenen und Angehörigen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Davon sind sieben zusätzlich als Trauerbegleiter ausgebildet.

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Eigentlich ist die Tradition der Fürsorge für die Sterbenden und ihre Angehörigen in Werne weitaus älter. Auf diesen Umstand wies Pfarrdechent Jürgen Schäfer in seinem Grußwort vor den rund 100 Gästen der Feierstunde hin. „Bereits im Mittelalter gab es die Todesangstbruderschaft‟, berichtete der Geistliche. Diese kirchliche Vereinigung sei aber im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten. Als man bei der Durchsicht alter Kirchenbücher auf einen „geringen Geldbetrag‟ für diese Bruderschaft gestoßen sei, hätten sich die Verantwortlichen zunächst Klarheit verschaffen müssen, was sich hinter dieser Einrichtung verberge. Schäfer: „Wir haben dann den kleinen Geldbetrag aus dem Kirchenfonds an den Hospizverein überwiesen.‟

Wie sehr die Aufgabe der Sterbebegleitung auch gesellschaftlich in Vergessenheit geraten war, berichtete Elfriede Pfeiffer-Kuchler. Die Krankenschwester engagiert sich seit rund 30 Jahren für die Sterbebegleitung und gehört neben ihrer Tätigkeit in Datteln seit 2018 zu den Aktiven des Werner Hospizvereins. Zu ihrer aktiven Zeit im Krankenhaus habe es zu den gesellschaftlich akzeptierten Selbstverständlichkeiten gehört, die Sterbenden in einen Abstellraum oder ins Badezimmer zu stellen.

Sie gehörte zu der Reihe von Mitgliedern, die zu einem Podium nach vorne gerufen wurden. So wie Diana Trottenberg. Die Steuerberaterin gehört erst März zum Mitarbeiterstamm des Hospizvereins und befindet sich noch in der Ausbildungsphase. Sie investiert ihre Freizeit für den Dienst am Sterbenden ebenso wie Grundschullehrerin  Katrin Kerzel, weil sie in ihrem privaten Umfeld erfahren habe, wie dringlich diese Aufgabe im Alltag ist.

„Lasst uns alle in den Himmel kommen, aber bitte nicht sofort!‟

Dr. Hans Piepenbrock fasste die Haltung vieler Zeitgenossen zum Tod zusammen.

Wie kam es überhaupt zur Gründung im Jahr 1999? Als Zeitzeugin stand dafür die „Gründermutter‟ der Werner Hospizbewegung zur Verfügung – Magdalene Harling. Vor 25 Jahren gab es in der Lippestadt den Katholischen Sozialdienst mit einem Büro am Roggenmarkt. Dort meldeten sich immer wieder Angehörige, Freunde oder auch Betroffene, die Begleitung in der letzten Lebensphase suchten. Diese Nachfrage habe schließlich den Anstoß für die Bildung der Hospizgruppe zunächst unter dem organisatorischen Dach des Sozialdienstes gegeben. Ebenfalls aus diesen Anfangsjahren berichtete Schwester Britta Lieb, die erste Koordinatorin und geistige Wegbegleiterin der Hospizgruppe.

Der Vorsitzende des Hospizvereins, der Mediziner Dr. Hans Piepenbrock, stellte in seinem Redebeitrag fest, dass es inzwischen gesellschaftlich möglich sei, über das Sterben und den Tod zu reden. Allerdings ist aus seiner Sicht ein Hauch von Tabu erhalten geblieben. Der jetzt im Ruhestand als Paläativarzt tätige Pensionär fasste die Haltung vieler Zeitgenossen so zusammen: „Lasst uns alle in den Himmel kommen, aber bitte nicht sofort!‟

Ehrung für langjährige Mitglieder

Die beiden hauptamtlichen Teilzeitkräfte des Vereins, Anja Linker und Martina Bussmann, stellten ihren Arbeitsalltag vor. Sobald Anfragen vorlägen, würde in einer größeren Gruppe darüber entschieden, welcher Ehrenamtliche für diese Aufgabe in Frage komme. Das stelle, so die beiden Frauen, eine „sehr sensible Aufgabe‟ dar.

Bürgermeister Lothar Christ brachte im Namen der Stadt seine „unglaubliche Wertschätzung‟ für die Hospiz-Gruppe zum Ausdruck.

Für die künstlerische Gestaltung der Feierstunde sorgten am Klavier und mit Gesang Marlies Hüsemann und Maria Thiemann. Für den besonderen Farbtupfer war Klinikclown Christoph Gilsbach verantwortlich, der als seriöser Butler die Moderation übernommen hatte.

Folgende langjährige und Gründungsmitglieder konnten im Rahmen der Feierstunde geehrt werden: Hans-Dieter Kunze, Dr. Hans Piepenbrock, Magdalena Harling, Egbert Schmitke, Schwester Britta Lieb, Renate Ostrop, Irmgard Semberg.

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