Montag, Juni 16, 2025

Öffentliche Führungen zum „Tag des offenen Denkmals“ in Werne

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Werne. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September wird deutschlandweit der „Tag des offenen Denkmals“ begangen. Öffentliche wie private Denkmale öffnen diesmal am 8. September 2024 ihre Türen für Interessierte und geben Einblicke in die Hintergründe ihrer Geschichte.

In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Auch in Werne haben die Untere Denkmalbehörde, das Stadtmuseum und der Förderverein Stadtmuseum Werne gemeinsam ein spannendes Programm zusammengestellt.

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„Der Tag des offenen Denkmals gibt uns jedes Jahr die Gelegenheit, die vielseitigen Denkmäler, die das Stadtbild prägen, zu präsentieren“, findet Petra Göbel, Leiterin der Abteilung für Bauordnung und Denkmalschutz der Stadt Werne, „Und gleichzeitig können wir zeigen, dass wir hier nicht nur von ‚Überresten‘ sprechen, sondern dass uns diese Zeitzeugen noch immer etwas für unsere Gegenwart zu sagen haben. Sie können Geschichte zeigen und Geschichten erzählen.“

Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“

„Es ist eine Gelegenheit, Geschichte dort zu vermitteln, wo wir ihre Spuren sehen können“, ergänzt Museumsleiter Flemming N. Feß. „Dadurch wird unmittelbar deutlich, dass es eben nicht um etwas Abstraktes, Vergangenes geht, sondern um das, was uns und unsere Umgebung bis heute prägt.“

Aus diesem Grund haben sich die Organisatoren dazu entschieden, in diesem Jahr Spuren der jüdischen Vergangenheit Wernes zum Schwerpunkt zu machen: Um 11 Uhr bietet eine Führung über den Jüdischen Friedhof an der Südmauer und die in der Innenstadt verteilten Stolpersteine und den ehemaligen Standort der Synagoge am Markt Einblicke in rund 300 Jahre jüdischen Lebens in Werne. Treffpunkt ist am Alten Rathaus.

Direkt im Anschluss, um 12 Uhr, bietet die langjährige ehemalige Museumsleiterin und Historikerin Heidelore Fertig-Möller eine Führung entlang der ehemaligen Stadtbefestigung, deren letztes noch verbliebenes Stück heute auf dem Gelände des Jüdischen Friedhofs steht zu den denkmalgeschützten Gebäuden an der Steinstraße und der Burgstraße, die beide ebenfalls spannende Spuren einer jüdischen Vergangenheit aufweisen. Treffpunkt ist der Jüdische Friedhof, sodass Interessierte „nahtlos“ von der ersten in die zweite Führung hinüberwechseln können.

Um 14 Uhr steht dann noch einmal der Jüdische Friedhof auf dem Programm, diesmal als Familienführung, die sich insbesondere – aber natürlich nicht nur – an Kinder und Jugendliche richtet.

Rundgang vom Torwärterhäuschen bis zur St.Christophorus-Kirche

Um 15 Uhr schließlich lädt Karl-Heinz Schwarze vom Verein Freunde des Historischen Stadtkerns Werne zu einem Rundgang vom Torwärterhäuschen (Steinstraße 39) bis zur St.-Christophorus-Kirche ein. Er stellt dabei dem diesjährigen Motto folgend die Frage, inwieweit Denkmale tatsächlich als „Wahr-Zeichen“ Wahrheiten vermitteln und wo sich auch Unwahrheiten in ihnen verstecken.

Im Torwärterhäuschen wurde der Eingang der Stadt bewacht. Foto: Karl-Heinz Schwarze

Genau in dieser Sicht hätten Denkmäler eine wichtige Funktion, so der Vorsitzende des Altstadtfreundevereins und fragt: „Welche Einsichten können sie für die Gegenwart erschließen?“ Alle ausgewählten Zeichen verweisen demnach auf brennende Probleme der Gegenwart. Am Zeichen „Torwärterhäuschen“ geht es um die Frage von Begrenzung und Öffnung, an Fassaden auf der Steinstraße wird geprüft, wie weit Architektur Ausdruck der jeweiligen Zeit ist und – aktueller denn je – welche versteckten Wirtschaftsinteressen sich dahinter verbergen könnten.

Am Ackerbürgerhaus in der Kleinen Burgtraße wird aufgezeigt, wie diese Unterschicht in der Stadt integriert war. Wichtig dazu ist die Frage: Welche „Unwahrheiten“ haben den Ackerbürgern ihre Existenzgrundlage entzogen. In der St.-Christophorus-Kirche wird zuerst die Wahrheit einer religiösen Überzeugung am Beispiel der Figur des „Heiligen“ beurteilt. Am Schluss fällt der Blick in der Kirche auf zwei Bilder zu sozial-politischen Themen. In dem ersten geht es um die Wahrheit politischer Rede, in dem zweiten – ein Höhepunkt der Wahrheits-Zeichen-Suche – um die Frage, wie ging und geht man mit hilflosen Menschen um.

Führungen sind kostenfrei

Die Teilnahme an allen diesen öffentlichen Führungen am Sonntag, 8. September ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Weitere Informationen sind auf www.werne.de zu finden.

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