Donnerstag, Oktober 10, 2024

Passbilder aus dem Fotostudio statt Mischbetrieb mit Automat

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Werne. Biometrische Lichtbilder für Pass-, Ausweis- und Ausländerbehörden sollen ab dem 1. Mai 2025 ausschließlich digital erstellt und übermittelt werden. Das schreibt ein neues Bundesgesetz vor, das eine Verbesserung der Sicherheit zum Ziel hat. Dazu werden auch Fingerabdruck und Unterschrift erfasst.

Die Vorlage eines ausgedruckten Passfoto ist dann nicht notwendig. Auf diesem Weg soll verhindert werden, dass Lichtbilder durch computergestützte Bildbearbeitung (sogenanntes Morphing) manipuliert werden können. Die digital hergestellten Lichtbilder für Pässe und Personalausweise werden dann mit einer sicheren Verbindung an das Bürgerbüro oder die Ausländerbehörde geschickt.

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Wer nun für Pass, Ausweis oder sonstige Dokumente ein biometrisches Lichtbild vorlegen muss, kann dies nach wie vor im Fotostudio vor Ort erstellen lassen. Parallel ermöglicht es die Bundesdruckerei den Kommunen aber auch, in ihren Bürgerbüros einen kostenlos zur Verfügung gestellten Lichtbildautomaten zu platzieren, der diese Aufgabe übernimmt. Auch die Möglichkeit, beide Varianten zu nutzen, stehe den Kommunen frei.

Für welche Option sich die Werner Stadtverwaltung entschieden hat, erläuterte Bürgermeister Lothar Christ, der eigens in die Sitzung des Ausschusses für Digitalisierung und Bürgerservice (10. September 2024) gekommen war. Die Nutzung des Lichtbildautomaten sei bürgerfreundlich und mit sechs Euro günstiger als der Gang ins Fotostudio, so Christ. Dennoch wolle man in der Werner Stadtverwaltung diese Karte nicht ziehen, weil diese Dienstleistung aus einem lange bestehenden Markt, sprich den drei Fotostudios (Kraak, Kästner und Hövener) erbracht werde, so der Verwaltungschef sinngemäß.

Dienstleistung im Bürgerbüro wäre Eingriff in den Markt

Das Herstellen von Passbildern sei für die Fotostudios ein wichtiges Grundgeschäft für dass es Knowhow und Ausrüstung brauche. „Das wäre ein intensiver Eingriff in den Markt“, so Christ. In Werne habe man trotz vorhandener Leerstände eine noch halbwegs funktionierende Innenstadt, zum Teil noch Inhaber geführt. Die Stadt, insbesondere die Wirtschaftsförderung und Werne Marketing seien bestrebt, weitere Leerstände zu vermeiden. Die Aufstellung eines digitalen Lichtbildautomaten liefe dem entgegen.

In der Verwaltung habe man lange diskutiert, ob man einen Mischbetrieb mit Automat und Fotostudios wählen solle. Doch dann bliebe für die Studios nur noch ein Rest übrig und man wolle seitens der Verwaltung nicht in Konkurrenz zu den Fotogeschäften treten.

Die Entscheidung habe zudem noch andere Gründe. So müsse man auch mit möglichen Ausfällen des Automaten rechnen, dann sei man wiederum auf Fotostudios angewiesen. Auch käme nicht jeder mit so einem technischen Angebot zurecht.

Für Kinder, Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, Ältere oder Behinderte sei die Dienstleistung, die die professionellen Fotostudios gegebenenfalls auch mit Hausbesuchen erbrächten, eine wichtige Unterstützung, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt.

Die Verwaltung plane daher für Werne zunächst keine Aufstellung eines Fotoautomaten, sondern verweise weiterhin auf die Angebote der Fotostudios. In Gesprächen mit dem Bürgermeister hatten die Inhaber der Fotostudios betont, dass sie das Angebot, digitale Passbilder zu fertigen, weiterhin machen wollen und können und die notwendige Anpassung an die Vorgaben (technische Bedingungen) auf jeden Fall umsetzen werden.

Im Ausschuss wurde die Entscheidung der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis genommen, lediglich Claudia Lange (FDP) schlug einen Mischbetrieb von Automat und Fotostudios vor.

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