Werne. Am vergangenen Montag (05.08.2024) hatte die Firma Hesse Lignal, Lackhersteller aus Hamm Bockum-Hövel, um Spenden für ihren Mitarbeiter Tim Bolesta aus Stockum gebeten. Der 39-Jährige leidet an einer seltenen Tumorkrankheit, drei Impfungen sind die letzte Chance, um zu überleben.
Diese Behandlung kostet aber rund 75.000 Euro, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden, da die Impfung noch nicht offiziell zugelassen ist. Dieses Schicksal bewegte viele Menschen. Das zeigte auch die Resonanz auf den Spendenaufruf: über 80.000 Euro kamen innerhalb von 48 Stunden zusammen.
Tim Bolesta hat in den vergangenen drei Jahren seines Lebens schon viel erleiden müssen. Vor allem ist es die Diagnose Hirntumor und die damit verbundenen unzähligen Behandlungen. Dass der Krebs nach knapp drei Jahren wieder kam, stellte eine Tragödie für die kleine Familie dar.
Seine Angehörigen und Arbeitskollegen zeigten sich fassungslos und wollten irgendetwas tun. „Schließlich kann man so einen jungen Familienvater doch nicht einfach sterben lassen“, sagt Wolfgang Dubberke als Betriebsrat-Vorsitzender der Firma Hesse Lignal. Bis zu seiner Krebserkrankung war Tim Bolesta als Chemikant in dem Unternehmen tätig, zur Zeit ist er aufgrund seines Gesundheitszustandes arbeitsunfähig.
„Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat waren sich sofort einig, dass wir etwas machen müssen. Und so haben wir am Montag über GoFundMe diesen Spendenaufruf auf den Weg gebracht. Die Tumorimpfung ist noch nicht offiziell auf dem Markt zugelassen, und deshalb nimmt sich die Krankenkasse auch nichts davon an. In Tübingen ist eine Spezialklinik, in der der Impfstoff auf die DNA von Tim abgestimmt wird und erst produziert werden muss“, betont Wolfgang Dubberke, der im ständigen Austausch mit Tim Bolesta und seiner Familie steht. Für eine Impfeinheit muss der Stockumer sechs bis acht Wochen in der Klinik bleiben. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
Tim Bolesta selbst ist überwältigt und schier sprachlos über die erfolgreiche Spendenaktion. Viele Tränen sind in den letzten Tagen bei der Familie geflossen. Tränen der Angst, Freude und Hoffnung. „Es ist Wahnsinn!“ Bevor der 39-Jährige weiter sprechen kann, stockt seine Stimme und er wird von den Gefühlen überwältigt. „So viele Menschen, die ich kenne und nicht kenne, haben für mich gespendet. Ich bin ehrlich gesagt gerade überfordert, die richtigen Worte zu finden. Ich bin unendlich dankbar.“
Der Hoffnungsschimmer des Familienvaters ist die Tumor-Impfung, die den Krebs „eliminieren“ soll. Dank der 1.500 Unterstützer kann sich Tim Bolesta diese Behandlung nun leisten. „Danke, danke, danke. Ich kann das gar nicht oft genug sagen.“